Entrüstung aneinander vorbeiredend, sich mit heili gem Ernst den jeweils heillosesten Schwindel vor machen. Der Dadaismus liefert davon das getreue, wiewohl in instruktiver Absicht oft schematisierte, aber nie in der Anlage verzeichnete Abbild. 111.— Der große Magier legt die Tomaten auf seine Stirn .... — HUELSENBECK-dada, Phantastische Gebete, p. 29. Die Lebensansicht des Dadaismus wird jeder möglichen Transzendenz streng gerecht. Sein Horopter ist durchaus universell; daher ist es ein schon häufig von berufener dadaistischer Seite ge rügtes Mißverständnis, DADA beschränke sich auch technisch etwa darauf, eine Kunstrichtung zu sein. Der Dadaist ist ebenso Künstler wie Aalanbeter, ebenso globe-trotter wie Metaphysiker, ebenso Man- tiker wie Geschäftsmann. Er sieht die Welt „sub specie dadaitatis", d. h. unanfechtbar richtig, auch wenn er es darauf (als auf einen immerhin menschlichen Wunsch) gamicht abgesehen haben sollte. Rückhaltlos spielt er mit ■ % der linken Hand seine Madagaskar-Harfenflöte, denkt mit der Kniescheibe (links) an das Problem der An wendung der Kategorienlehre auf die vergleichende Erotik und sitzt gleichzeitig mit dem gyrus prae- centralis einer seiner Großhirnhemisphären im grill- room des Salondampfers, in welchem er vielleicht seine Sommerreise in die Abruzzen macht. 56