Mensch, ein gänzlich unsnobistischer, unliterarischer Mensch, gründete 1916 in Zürich das Cabaret Vol taire, aus dem sich mit unserer Hilfe der Dadaismus entwickelte. Der Dadaismus war notgedrungen ein internationales Produkt. Man mußte etwas Gemein sames zwischen den Russen, Rumänen, Schweizern und Deutschen finden. Es gab einen Hexensabbath, wie Sie ihn sich nicht vorzustellen vermögen, ein Trara von morgens bis abends, ein Taumel mit Pauken und Negertrommeln, eine Ekstase mit Steps und kubistischen Tänzen. Die Rumänen kamen von m é * • • » | 4 ^ • ’ . * 9 ^ 4 Frankreich, liebten Apollinaire, Max Jakob wußten viel von Barzun, Poème et Drame und den Kubisten. Aus Italien schrieb Marinetti, Palazeschi, Savignio. Wir Deutschen standen ziemlich harmlos da. Ball war tatsächlich der einzige, der die Probleme der futuristischen und kubistischen Richtungen in sich aufgenommen und verarbeitet hatte. Vielleicht be finden sich einige unter Ihnen, die ihn im Jahre 1915 hier in Berlin auf dem Expressionisten-Abend reden hörten, den ich mit ihm veranstalten konnte. Das sind in der Tat die expressionistischsten Gedichte ge wesen, die Deutschland jemals gehört hat. Ball brachte seinen „bellenden Hund“ mit in die Schweiz, ein Phantasma von einer Stärke, das kleine Leutchen wie Korrodie und Rubiner*) noch heute darunter lei den. Das Cabaret Voltaire war unsere Versuchsbühne, *) hat sich an „melioristischen“ Theorien übernommen und ist im Frühjahr 1920 gestorben. R. I. P. S. 105