136 • men, hinten die Herren. Der Führer in weißem Pelz mit der Mitra auf dem Kopf rief manchmal: „Neh men Sie die Hände hoch und lassen Sie den Bauch fallen. Greifen Sie nach der Kesselpauke in Ihrem Ohr und ziehen Sie sich den Sarg aus der Nase; denn keiner weiß, wozu es gut ist.“ Dann stieß er in sein Muschelhorn, daß der Kalk von den Wänden fiel. Wir aber fühlten uns stets sehr gesichert, wenn seine Stimme ertönte; denn die Ungewißheit lagerte schwer auf unserer Brust und dem Geheimrat Spätzle, dem bekannten Mitglied der deuschnationalen Volkspartei, begannen die Knie einzusinken, obwohl er sich durch sein moralisches Rückgrat bis zum Letzten aufrecht zu halten suchte. Wir gingen über zwei Stunden durch diesen Gang, in dem es nach Kohl und Abfall roch . . . kletterten über Eisenbahnschwellen, Holz- klötze und faulende Matratzen und fanden uns am Ende offenbar zu kirchlichen Zwecken be stimmten Raum . . . Dort stand der erste dadaisti- sche Priester, den ich in meinem Leben gesehen habe, in violetten Unterhosen mit einer Katze im Arm. Auf dem Kopf trug er eine große Perrücke, aus der zwei Pfauenfedern stachen. Beim Sprechen fielen ihm die Zähne aus dem Mund und in seinen Ohren drehten sich die Girandolen beim Klang einer Militärmusik... Der Boden wankte und stellte sich manchmal so schräg, daß viele der Gäste hinfielen, und einige Da men fürchteten, durch den Anblick ihrer Beine die Aufmerksamkeit liberaler Männer auf sich zu lenken. Durch die Ritzen des Gemäuers kam Dampf, und heiße