15 JOHANNES R. BECHER: AN DIE SOLDATEN DER SOZIA LISTISCHEN ARMEE \... Soldaten der Sozialistischen Armee! Brüder und Schwestern! Sol» daten desGeistes! Soldaten der guten Idee! Soldaten ihr vor der entschei» denden Schlacht! Euer Tag, euere Stunde beginnt! Nachts wieder Füh» lung mit dem verfolgenden Feind genommen, stehen unsereVortruppen bereits im Feuer. Man ist auf beiden Seiten voll Energie, Fleiß und Umsicht bemüht, heftigst sich zu entwickeln. Soldaten! Kein Zweifel mehr! Die Situation bezeigt: es geht um die Entscheidung, nein, nicht um die Existenz einer Nation, nicht um die einer Rasse noch um die einer Dynastie gar, sondern um die der Menschheit, um die Hegemonie des blanken Rechtes vor der krassen Gewalt, um das Reich Gottes. Entweder — oder. Bestimmt, — Freund oder Feind: die Maske herabgezogen — bekennt euch! Wie ihr es in den drei vorhergegangenen Wochen dieses Kriegs letzt» hin meisterlich verstandet, durch kluge und kühnste Manöver ver» schiedenster, meist überraschender Art: unerhörteste phantastische Episoden leuchtend bis in die fernste Zukunft hinein... den durch die uns leider einmal äußerst fatalen politischen Umstände bedingten Nachteil in unserer Mobilisation auszugleichen / den eigenen Aufmarsch aber, so gut es sich eben überhaupt noch machen ließ, im Angesicht des Feindes so» Zusagen zu vollführen: und zwar, ich gestehe es gern, weit über meine damaligen Berechnungen und Absichten hinaus, wie in selbstlosester Zusammenarbeit unterschiedslos Führer und Mannschaft, nirgends ge» schlagen, auf die leichten, äußerlichen Erfolg gerne verzichtend, freudig und gläubigeinem höheren, nur einem wahrhaft inneren Gesicht erkenn» baren Zweck untergeordnet.... weiteste und so geliebteste Strecken heimatlichen Bodens, ja die Hauptstadt selbst dem an Zahl und Zeit sehr überlegenen Feind räumen mußte/Verwirrung und Verzweiflung der gescheuchten Bevölkerung durch jene zuversichtlichste, opfer»