22 THEODOR DAUBLER: DIE GLANZPERLE Im Halbmond, wenn die Sterne sidi verdiditen, Der Wasseratem langsam dann verzieht, Enttaucht ein Kahn, so traumhaft wie ein Lied, Und scheint die letzten Wellen zu beschwichten. Ein Seelenpaar, das Herz und Blich belichten, Das bloß die reinste Einheit gibt und sieht, Vermag nach allem, was in Glück geschieht, Den Rhythmus seiner trauten Fahrt zu richten. Es regt sich da kein Hauch am grauen Meere, Es hat der Kahn statt Segel einen Traum Und wiegt ganz spurlos seine Schattenlehre. Die Liebenden sind blaß und zart wie Schaum, Ihr Antlitz mild, als ob es nichts begehre: Du wunderst dich ja nur, und wähnst sie kaum.