8o zentrale Problem der ganzen Konferenz« handelte, daß diese Verhandlungen nach Zorns Wort »in einer vollständigen Ver* wirrung« endeten, daß endlich nach der Darstellung von Zorn und andern Konferenzteilnehmern dieses negative Resultat auf Deutsch» lands »unerschütterlich ablehnende Haltung« <Zorn> zurück* zuführen ist, so erklärt uns nur der Zustand völlig naiver Unschuld, in dem der Deutsche sich in bezug auf auswärtige Politik zu befinden pflegt, wie man in dem Verlauf des Kongresses einen großen diplo* matischen Erfolg für uns sehen will. In Wahrheit hat, wie mir von einem hochangesehenen wissenschaftlichen Konferenzteilnehmer des Auslandes erzählt worden ist, wieder einmal allgemeine Entrüstung über die reaktionäre Haltung Deutschlands in dieser Frage geherrscht. So können sich hödistens diejenigen, bei uns leider sehr verbreiteten, nationalistischen Kreise über das Ergebnis freuen, die infolge ihrer gänzlichen Verständnislosigkeit für die internationalen Probleme in allem, was die andern Kulturnationen auf internationalem Gebiet unternehmen wollen, eine Intrige gegen uns sehen, die man durch* - kreuzen müsse. Das aber ist eine Haltung, vor der Zorn nicht ohne Grund eindringlich warnt. Die trüben Folgen unserer Haltung auf der zweiten Haager Konferenz sind denn auch nicht ausgeblieben. Die Voraussage Frieds unmittelbar nach dem Kongreß, »daß die offiziellen Verhandlungsprotokolle der Haager Konferenz dem Pu* blikum den Schlüssel für manche künftige Vorgänge des internationalen politischen Lebens geben würden, mit denen Deutschland keine Ursache haben könnte, zufrieden zu sein«, ist prompt in Erfüllung gegangen.