85 ner, sondern von allem Anfang an kennen wir diese Worte, die frei anzuhören, ihr euch wie Fahnenflüchtige drücket! Gewiß, ihr habt Spieglein befragt, Könige, mit der Frage: »Wer ist der Stärkste im Land?« Ihr Männer des Gehöres, der Audienzen, Gehör gäbet ihr, wem nur? Wie, oder griffet ihr über allen Köpfen zu? Der Blitz trifft ungefragt, doch nur an einer Stelle. Euer Blitz aber ist überall zugleich seit einem fernen Tage/ seit einem Tage viel- hundertmillionenfältig der Nachdonner eures Alarmschusses! — Und immer noch, ihr Könige? Immer noch durchgehalten auf euern Olym- pen? Und von euch ist nicht einer darob wahnsinnig geworden? Wir wundern uns, daß ihr, mit Gottes Donnern bewaffnet, so erotengleich die schweren Wolken tragt! Euch drückt eine kaum erträgliche La.st, euch Genien,- eine uner trägliche Last vielleicht für den Menschen, der zu Gott aufblickt. Fraget, fraget, fraget darum im Kreise, ihr Könige, zu eurer eigenen Entlastung! Bittet jeden Landsturmmann, der auf euern Weg be fohlen ist, daß er euch seine ganze Antwort erteile, seine unbeschö- nigte, ehrliche Kameraden-Antwort — die Art Antwort, die vor Gott eure Verantwortung mindern soll. Die Verantwortung für — Stille! nicht sei es euch schwer gemacht, Herrscher. DieVerantwortung für — Ruhe! wir wollen euch länger noch tragen, Könige! DieVerantwortung für zweieinhalb gezählte Mordjahre. Den Anschlag auf noch weitre ungezählte Mordjahre. Die Verantwortung für zwei, zum Teil noch lebende Geschlechter. Die Verantwortung für zwei oder drei nur durch rohe Gewalt zustande gekommene Glaubenssätze. Die Verantwortung für alles, woran unsere Ohren bereits gewöhnt sind, wie die Ohren von feldgrauen Wölfen der alten Jahrhunderte, und wie die Ohren der geduldig har renden Hyänen. DieVerantwortung für alles, was nicht aufgezählt werden muß, weil es alle wissen. Und die Verantwortung — es ist