98 FRANZ WERFEL: XXXX. SPRUCH AUS DEN XXXXHII SPRÜCHEN DES LAND» STREICHERS LAURENTIN An die Dichter O Dichter, alle meiner Zeit, Vor deren geliebten Namen Der Knabe oft in hohes Grauen schwand! O Dichter, Mitsterbliche, gefährtenhaft, Verloren wandelnd über die vielen Meridiane: Ich komme gesenkt, Ich rühre Euch an, Mit meinem Saum. In großer treulicher Lieb. O Dichter. Erschallende, tröstende Bojen, Von Gottes Güte getan In diesen zynischen Taifun. <Er hält sich an Euch an Mit armen Armen, der Schwimmer.) O Dichter, Ihr großen, immerschreitenden Mit aufgedrehtem Antlitz — Blinden! Und immer immer In weißem Kleid, mit Schritten, Immer immer —■ Ihr Blinden straßenhin! Ich komme, Ihr Heiligen, In Eueren schallenden Morgen, Wo geistiger Stern noch weht, Und nicht toben die hartherzigen Räder, Und nicht noch gerben Elend und Hohn