r ' A- ■r' / ■ L : \ * • ' f - , .6 ?.* Z&r&'-xr 1 ■ v>/ **■ .V ' J* • r «\ j r ; w sg :U 'Kl m ! ti? Ä-Ä ;■>• !g* ' 4 A £*v * -. • > - ■ü 'l - % übrigen Welt — ausgenommen vielleicht die Wolkenkratzer New-Yorks Gebausel fabriziert, und wie stolz man auf sie ist. - • arm *Y Die Veroneserin ist schöne Frau: Füsse und Knöchel und Hände Schlankheit Mädchen mit dem Streifen lichtblauen Stoffes in dein Blondhaar flochten das möchte ia alles wenn du nur nicht krumme Beine hättest Ich habe Italien keine Frau schiefen Absätzen gefunden, aber in Deutschland grassiert der Wandervogel der weibliche noch schöner der männliche, weil Holzperlen schöner sind Schillerkragen und so „blühert durch die Lande Wogegen die Italienerin viel, sehr viel Schminke In Verona hat man sich das Hinaufschauen abgewohnt, weil es auf dem Perfhes- Schen Atlas in der Lombardischen Tiefebene liegt. Es gibt auf der Piazza Erbe neben der Verona sehr viele Marktweiber, unter grossen flachen Schirmen himmlische Dinge feilhalten: gesottene Birnen, Kastanien, Kakis und grosse, süsse o freue dich deutsches Gemüt Kartoffeln, aber süsse, und nur mal so zum Pläsier, nicht von wegen einziges Volksnahrungsmittel; aber weiter, da gibts aus Blätterteig die schönsten Dinge, auch in ©1 gesottene Fische und Gebackenes, dass es nur so eine Art hat, und Sonntags, um Mitternacht, kann man auch noch kaufen preussische Polizei ordnung hat hier nichts zu gebieten. Jeder kocht und brät für wen und wann es ihm Spass macht, man sagt, im Völkerbund sei's ebenso. Verona — Venedig. Sollte man nun nicht doch poetisch werden? Nein — Venedig ist zu gut dazu. Werde man erst einmal jeden Morgen von sechs Uhr ab von den zwar melodischen, doch unentwegt nervendiokerzeugenden Stimmen der Zeitungs verkäufer verfolgt, dann kann man wohl die Gondoliere und Sancfa Lucia vergessen. Kein Volk der Erde kann so brüllen: popooloo d'Ifalia, corieerre della serrra, zu sedis, zu zehn gleichzeitig, rechts, links, unten, oben brüllts. Aber was wahr ist, muss wahr bleiben. Wenn mal alle unsere Herren Kammersänger ihre Kehlen so beherrschten wie diese musikalischen Sonnenfaulpelze, so würde auch ich mal wieder ins „König liche'* gehen und mir „Martha" anhören. Unvergleichlich schöne Hände nähen die Venise-Spitzen Deutschland hat Ullsteinmuster zum Aufplätten. Die Tauben aber auf dem Markusplatz blühen und gedeihen, denn eine internationale Kriegsgewinnler-Gesellschaft steht herum auf diesem Marmorbretf, bunter denn je oft ist man nichts als ein Gestell für einen über ebensgrossen Pelz oder unumgänglicher Kommentar zu einer edlen Feder und ja, was tut man eigentlich ja nichts man ist da. Und die Adria spielt hier eine Rolle, und mit mehr Berechtigung als Befhmann Hollweg einst eine spielte; denn Venedig wäre nicht Venedig, wenn die Adria nicht wäre. Diese Lagunenstadt mit dem Kanal Grande, in der kein einziger Wagen rollt, die so tot ist, wie es der Militarismus in Deutschland leider nicht ist, und schön, dass der neue Campanile immer zart errötet steht; er kann aber nichts dazu, denn alles ist alt, er aber ist sooo neu. Drüben aber Santa Maria Salute hat so keusche Linien wie nun sagen wir mal — Rosa Valefti; San Marco aber — Kaiser Wilhelm hätte all die goldenen Mosaiksteinchen für bare Münze ausgegeben und noch drei Jahre Krieg damit gespielt. Auch die vier römischen Pferde wären unter seinen Händen wie die Kirchenglocken zerflossen; Kugeln sind wichtiger als antike Kunst, ausserdem macht man Neues. Zu was leben sonst diese Schinkels; und für den Colleoni sitzt Friedrich der Grosse auf dem Pferde und macht sich ebenso schön. Aber, wenn Sie nach Venedig kommen, und besonders wenn Sie aus Sachsen sind, vergessen Sie nicht Ihrer Frau eine Mosaikbrosdie dortselbst zu kaufen, sie wird sich unbeschreiblich freuen; die kleinen Guitarren sind entzückend, entzückend sage ich. Die Venezianerin aber 16 v>