832 CarC Stern beim * Napofeon in geradezu widerlicher Weise aus, garniere er den faulen Bauch täglich mit solchen Prachtfleischstüdken. Überhaupt begann der Wirt des Veau ä la mode seine Stammgäste auf ihre Verdienste hin anzu* sehen und stellte vor seinem Gewissen fest, keiner habe durch Er^ folge die Sorge vergolten, die man jahrelang an seiner Ernährung genommen. Infolgedessen folgte er ihrem Schlingen von nun an mit noch scheeleren Blicken, und als das Maß seines Grolls aufs Höchste gestiegen war, brüllte er eines Tages dem Hauptkoch zu, der über ein Tournedos ein volles achtel Pfund Butter goß, ob er von Gott verlassen sei und ihn durchaus ruinieren wolle. Über all das hatte er schlaflose Nächte, bis er zu fester Ansdhau^ ung sich durchgerungen hatte, die lautete: Es hat die Mahlzeit das Äquivalent zu sein der durch die tägliche Arbeit verausgabten Kräfte. Und so stellte er den Blick seiner Kundschaft gegenüber neu auf Feststellung dieser Tatsache ein und fand, er könne ruhigen Ge= Wissens mit der Beschaffenheit und dem Maß der Portionen herunter^ gehen und leiste noch immer ein Mehr in den Magen der Speisen^ den. Auch Suzanne gegenüber, die ihm ein Mädchen geboren hatte und noch in derselben Stellung bei ihm war, nahm er jetzt diesen Standpunkt ein. Auf Grund seiner Erziehung war sie gewöhnt, ihren und ihres Kindes Körper gehörig mit ausgesuchter Eßware zu stopfen. Jetzt wies er sie hin, es sei Schande, den ungeheueren Nahrungs^ mengen, die sie genösse, ein so winziges Maß an Leistung gegen^ überzustellen. Sie möge Leib und Geist mehr tummeln oder ihren Eßverbrauch einschränken. Damit aber hatte der Prozeß in ihm kein Ende. War gegen Mitternacht das Geschäft vorbei, das Haus leer, blieb er am Herd zurück und begann, schmorend und bratend, Versuche mit Surrogaten zu machen, die er den Speisen beimischte, von der innigen Über zeugung geführt, er habe das Recht und die Pflicht, es den Ver= braudhern gleichzutun, die auch an Stelle wirklichen persönlichen Wertes für das Menschengeschlecht falsches Vorgeben, hohle Gesten und Phrasen gesetzt hatten. Langsam begann er danach, seine theoretischen Erkenntnisse in die Praxis umzusetzen. Äußerlich blieb alles, Name und Anrichtung der Speisen, beim Alten. Bedachte er aber, wie ein Stück Fleisch durch