/ 147 Albert>Blocft Aus meinem Fenster. 1919 Bes. S. M. Mcloudi weder von Nolde, noch von Kirchner, noch von Heckei — acfi! icfi könnte die ganze Reihe der be= deutendsten Künstler unserer Tage aufzählen! — eine Ausstellung gemacht worden ist, —- nur eine kleine Graphik^Sammlung Schmidt^Rottluffs wurde kurz gezeigt. Und die Vorführungen einheimischer Expressionisten, wieBerlit, Schwimmer usw., hatte den Austritt zahlreicher Mitglieder des Künste Vereins zur Folge. Diese Antipathie wäre nun freilich durch eine zielbewußte Politik der »zuständigen Stellen« ohne große Schwierigkeiten zu besiegen gewesen, Sauer lands Erfolge in Halle sind der gute Wegweiser dafür, wie man Vorgehen sollte. Doch versagte die Museumsleitung hier leider vollkommen. Julius Vogel, der Direktor des Museums, doku mentiert sein vollständiges Nichtverstehen der modernen Zeit bei jeder Gelegenheit. Es ist dies nicht bloß auf seine Bekanntschaft mit Klinger zu- rüdczuführen,- — denn Klinger selbst war auch in Beziehung auf die Neue Kunst durchaus freiden^ kend. Die mehr philologische als kunsthafte Ein- gestelltheit des Direktors ist der Grund seiner ab lehnenden Stellungnahme, deren Folgen sich dadurch auf das Kürzeste kennzeichnen lassen, daß ich konstatiere, daß das hiesige Museum außer einem mäßigen Pechstein und einem leidlichen Moll überhaupt keine Gemälde der bekannten Express sionisten besitzt. Man sollte das in einer so großen Stadt wie Leipzig nicht für möglich halten, da doch materiell nicht viel besser ge= stellte Orte, wie Halle, Hamburg, Bremen usw., be= deutende Werke moderner Meister erwerben konn ten. <Was würde wohl eine Sadh- verständigen- Kommission dazu sagen??): Es ist einfach unerhört! Leider hat es die Vertretung der modernen In teressen, die aus - der Einsicht in Aibert>Blocfi Legende 1918 die Mängel der