ganze Angelegenheit in einem Zeitschriftenaufsatz nicht kürzer und schmerzloser erledigen können? L. Z. Franz Theodor Czokor: Der Baum der Er« kenntnis. Mit Holzschnitten von Robert Payer. Amalthea« Verlag. ZürichAVien-Leipzig. Der Wiener F. Th. Czokor, der sich seinerzeit talent« voll um die Neubelebung der Ballade bemüht hat, dichtet hier eine Variante zu Borngräbers »Erste Menschen«. Payers Holzschnitte halten das Niveau anständiger Buch« graphik. Curt Moreck: .Der strahlende Mensch. Mit 15Zeichnungen von Josef Eberz. Wende-Ver« lag, München. Drei Novellen. Aber es kommt nur auf die dritte und letzte — eine prachtvolle Vision des Alexanderzuges — an. Man wird sie in jede Anthologie repräsentativer moderner Prosa aufnehmen müssen. Von Eberz darf man mehr verlangen, als er hier gegeben hat. »Junge Kunst«. Klinkhardt4£)Biermann, Leipzig. Unter allen Veröffentlichungen über neue Kunst die glücklichste und notwendigste. Das Wort ist auf das Wesentliche eingeschränkt, dafür aber der Anschauung ein um so größerer Raum gewährt. Unbegreiflich die Billig« keit dieser Bändchen. Die neue Serie umfaßt folgende Monographien: Willy Jaeckel <E. Cohn«Wiener> — Edwin Scharff (Kurt Pfister) — MauricedeVlamink (Daniel Haury) — Wilhelm Morgner (Will Frieg) — Paul Klee (H. v. Wedderkopp) — Josef Eberz (Leopold Zahn) — Schmidt«Rottluff(Wilhelm Valentiner). Der neue von Schmidt-Rottluff entworfene Einband ist vorbildlich. Georg Marzynski: Die Methode des Expressio« nismus. Mit 24 Abbildungen. Klinkhardt 45) Bier« mann 1920. Marzynski versucht »Wesenszüge des Expressionismus zu erkennen, ohne an ekstatische Erlebnisse zu apellieren«. Das ist nützlich. Die kleine Schrift beweist auch Verstand und Erudition, aber sie läßt uns nicht im Zweifel darüber, daß ihr Verfasser nur ein rationales Verhältnis zu den von ihm behandelten Probleme der neuen Kunst hat. Wilhelm Hausen stein: Bild und Gemein« schaff. Entwurf einer Soziologie der Kunst. Kurt Wolff, München 1920• Immer wieder kehrt Hausenstein zur Kunstsoziologie zurück, und während er diese kleine Schrift — eine ge« drängte Wiederholung schon früher niedergelegter Ge danken — herausgibt, denkt er schon daran, seine bis herigen kunstsoziologischen Ergebnisse später einmal von Grund auf zu überprüfen und ganz neu in die Breite zu führen. Es scheint mir, daß Hausenstein hier seine Kraft an ein heute noch undurchführbares Experiment verschwendet. Wer sich — wie Hausenstein — vermißt, jetzt schon, wo fast alle Voraussetzungen zu einer kunst soziologischen Wissenschaft fehlen, einen alle Epochen um fassenden Grundriß der Kunstsoziologie zu skizzieren, muß unfehlbar ins Ungewisse haltloser Hypothesen ab irren. Heute ist erst die Zeit der Vorarbeiten, der Einzel untersuchungen. Vielleicht, daß man in 20 Jahren an das denken kann, was Hausenstein jetzt schon beabsichtigt. Der hilfswissenschaftliche Wert einer wissenschaftlich spruchreifen Kunstsoziologie für die Kunstgeschichte wird gewiß groß sein. Aber alle die unter dem Einfluß einer Zeitsuggestion die Zusammenhänge zwischen Kunst und Gesellschaft zu überschätzen geneigt sind, seien an die von Hennequin aufgezeigten Gefahren einer rein soziologischen Interpretation der Kunst erinnert, d. n. Nicola Mo u fang: Die Großherzogliche Majolika- Manufaktur Karlsruhe. Carl Winter, Heidelberg. Moufangs gewissenhafte und lebendig geschriebene Chronik der jüngsten Majolika-Manufaktur Deutschlands, deren Gründung auf Hans Thoma zurückgeht, ergibt mit den 76 ausgezeichneten Bildtafeln ein schönes Buch, das Sammlern und Kunstgewerblern und nicht zuletzt auch den vielen Freunden der Kunst Thomas willkommen sein wird. En avant dada. Die Geschichte des Dadais mus. Von Richard Huelsenbeck. Paul Steegemann, Hannover. Die amüsanteste Kunstchronik, die je geschrieben wurde. Die Silbergäule, Paul Steegemann, Hannover. DieWolkenpumpe (arp), —Hermaphrodit (MaxSidow). Letzte Lodterung (Serner). — Traumschutt (Wilhelm Klemm). Echnoton (V. C. Habicht). — Martin ohne Flügelkleid (Johann Frerking). — Gustav Landauer. Romain Rolland (Wilhelm Michel). — Proletkult (Heinrich Vogeler). — Spuk (Steinzeichnungen von Heinz Wanders) — Die große Hure (Robert Brendel). — Jungfrauen platzen männertoll (F. W. Wagner). Kataloge: Galerie von Garvens, Hannover. J. B. Neumanns Bilderhefte. Verlag Graphisches Ka binett, Berlin, Frankfurter Kunstmesse, Herbst 1920,-Ver steigerungskatalog stupid. Köln.