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diger Anschaulichkeit zu zwingen, bewirken, daß
man die Lektüre dieses umfang» und inhaltreichen
Werkes ohne Abspannung durchhält.
Eine Spezial-Anerkennung verdient der Verlag,
der das Buch — der Ungunst der Zeit zu Trotz —
in friedenswürdiger Aufmachung herausgebracht
hat, ohne den Preis ins Exorbitante zu steigern.
L.Z.
Picasso Zeichnung
<Mit Genehmigung von Leonce Rosenberg, Paris)
Wer heute Aufschluß über den mystischen Kretenser sucht,
muß nach diesem Buche greifen. In seinem Abschnitt
»Licht und Farbe« ist das Beste gesagt, was bis jetzt über
diese wichtigste Seite der Kunst Grecos vorgebracht wurde.
Eine dringende Aufgabe steht allerdings der Kunst»
Wissenschaft noch bevor: Das Stilproblem Greco historisch
genetisch zu begreifen und diese Kunst einzuordnen in den
großen Zusammenhang des internationalen Barocks. Die
Erfüllung dieses Desideriums versprach uns Kehrer in
seinem Zurbaranbuche.
Mit gespannter Erwartung müssen wir auch der Ver»
öffentlichung der Forschungen Dvoraks über das Wesen
des Manierismus entgegensehen. Leopold Zahn.
Wandmalerei. Ihr Wesen und ihre Gesetze.
Von Dr. Hans Hildebrandt. Mit 462 Ab»
bedungen. Stuttgart. Deutsche Verlags »Anstalt
1920.
Es gibt Bücher, bei denen man fühlt, daß in ihnen die
beste Kraft eines Lebens steckt. Täuscht mich mein
Empfinden, wenn ich Hildebrandts Werk über die
Wandmalerei dieser Kategorie Bücher zurechne?
Der vorliegende Band, der sich mit Wesen und
Gesetzen der Wandmalerei beschäftigt, ist der erste
Teil eines in der Konzeption und der bisherigen
Durchführung monumentalen Unternehmens. Der
Verfasser hat einstweilen die Probleme der Wand»
malerei von der ästhetischen Seite her gelöst —
ausdauernd und zielbewußt seinen eigenen Weg
durch ein Dickicht von Fragestellungen nehmend,
mit aufgeschlossenem Sinn für die Beziehungen des
behandelten Themas zur Gegenwart, Dem Maler»
Theoretiker Hölzel und dem Einfühlungs=Ästhe»
tiker Lipps verdankt er wichtige Direktiven. Eine
ungewöhnliche Klarheit der Diktion und die seltene
Fähigkeit, auch das abstrakteste Thema zu leben»
Friedrich Märker: Lebensgefühl und
Weltgefühl, Einführung in die Gegen»
wart und ihre Kunst. Mit 48 Abbildungen.
Delphin »Verlag, München.
Den Verfasser möchte ich fragen: Mußte dieses
Buch geschrieben werden? und — mit besonderer
Eindringlichkeit — den Verleger: Mußte es ver»
öffentlicht werden? Womit gar nicht gesagt sein
will, daß das Buch schlecht ist. Im Gegenteil: Ich
räume ruhig ein, daß es eine Reihe feiner Gedanken
und glücklicher Bilder enthält. Freilich, was sollen uns
Sätze wie z, B. dieser: »Das Grundgesetz einer vollendeten
Kunst aber ist, Form und Farbe von der Alltagshülle zu
befreien und sie zu erhöhen, in ihrer nirgends geebneten
Tiefe, ibrer stetig sich wandelnden Form und der unwäg
bar fließenden und doch eindeutigen Farbe der Göttlich
keit ihrer nur in seltenen Stunden sprechenden Tiefe
sichtbarer zu tragen«.
In dieser üppigen Wortemballage steckt ein ganz ein
facher, oft schon gedachter und formulierter Gedanke.
Warum aber um jeden Preis die Geduld des Lesers auf
die Probe stellen? Das aber ist es, was dem ganzen Buche
zum Vorwurfe gemacht werden muß: daß es ungebühr
liche Ansprüche an den Leser stellt. Märker schreibt ein
Buch, um uns mitzuteilen, daß der Impressionismus, der
Expressionismus und der Kubismus seinen Anforderungen
an die Kunst nicht entsprechen, denn er verlangt von der
Kunst: Gestaltung des Seelischen an einem Körper. Das
findet er erfüllt bei Marees und Cezanne (siehe auch Ra»
Dhael: Von Monet bis Picasso). Hätte der Verfasser diese
Picasso Zeichnung
(Mit Genehmigung von Leotlce Rosenberg, Paris)