23 PAASCHE BEGING SELBSTMORD Ne militärische Streife bei ’nem Linksradikalen tritt immer wie ein erfrischender Gewitterregen auf. Ein Blitz, ein Knall — und das Vaterland ist wieder mal von einem Verbrecher befreit. So war’s auch mit dem Kapitänleutnant Paasche. Der vater ländische Funke erglomm in einem Soldatenherzen und da dieses Herz positiv, aufbauend gesinnt war, so sprang der Funke über auf Paasche den negativen, zerstörenden und raffte ihn dahin. Der Mann hatte sicher Waffen versteckt, denn er las eine Menge Bücher. Ein anständiger Mensch, der Deutschland liebt, liest keine Bücher. Der weiß, was er zu tun hat, der haut nur mal mit der Faust der Ordnung auf den Tisch, und darum Proletarier wahrt die Soli darität der Ordnung und der Arbeit. Ihr wollt doch, daß Deutsch land durch Euren Fleiß wieder zum alten Glanze zurückkehrt. Da zu ist es nötig, daß Ihr endlich einseht, die Generale Watter, Lütt witz und der Oberst Bauer müssen das nötige Vertrauen zu Euch fassen können. Proletarier! Männer, die in der Badehose getroffen werden, wenn man sie sucht, sind stets verdächtig, sich an links radikalen Umtrieben beteiligt zu haben. Arbeiter! um der Soli darität der pommerschen Landwirte, um Eurer Ruhe willen mußte Paasche erschossen werden! Denn er hatte auf jeden Fall mit Waffen zu landesverräterischen Zwecken zu tun. Warum saß er nicht an seinem Schreibtisch hinter dem Hauptbuch, sondern trieb sich aller Sittlichkeit zuwider in der Badehose im Wasser herum? Er wies auch nach seinem Tode ’ne Schußwunde im Rücken auf — also wurde er flüchtend getroffen und da mußte er erschossen werden! Oder aber er hat sich selbst von hinten erschossen, weil man ihm auf sein verräterisches Gewerbe kam. Eine militärische Streife tritt immer plötzlich forsch wie das Gewitter auf, und das schlechte Gewissen des Paasche hat ihn sicher zum Selbstmord ge trieben ! Proletarier! die Militärs wissen, was Euch not tut. Arbeiter! seid ruhig! das Vaterland wird gerettet werden allen Paasches