NEUE JUGEND Seine Lippen waren frisch und zeigten, sich öffnend, eine gleich mäßige Reihe weißer Zähne. Auch Dara lächelte. „Nun, setzen Sie sich . . .“ sagte sie freundlich, ihn aufmerk sam betrachtend. DINGE UND MENSCHEN nach dem Gesang der Priester mit hochgerichteten Zweigen — ja, das ist die heiligste der Nächte, die uns umgeben hat, das ist die Fülle der Liebe, die uns durchdringt. Das ist das uner hörte Ereignis, auf das wir warteten, ehe wir zur Welt gekommen waren, das ist das Wunder, an dem sich unser Leben erfüllt. Aus ihren harten Rahmen haben sich die Farben gelöst, als freie be seelte Geister dienen sie der Nacht und dem Mond, der uns er hebt. Rot ist Grün und Gelb ist Blau. Vor Symbolen kann man nicht sehen, muß sich die Hand vor die Augen legen, muß Lippen und Herz in Schlaf singen wie ein Kind. Alle Standarten sind versteckt, niemand will Führer sein. Derwische haben sich zur Ruhe gelegt — es herrscht nur der Glanz, stiller Glanz der Seligkeit, mattleuchtendes Fanal des Glücks. Ach erlebe kann ich euch nicht sagen. Wo ist die Hand, nach der ich tasten kann, wo das Gewand, das ich küssen darf? Wo ist die Geliebte, die mir die Verse des Tasso rezitiert, für die die Besten ihr Leben gelassen haben? Boote will ich und sanften Gesang Paläste an der Riva Schiavoni . Du hast die Messe in dem großen Dom gehört, taumelst beseligt zwischen den Pfeilern aus aegyptischem Marmor, hältst mit deinen Blicken das unsagbar elfenbeinerne Gerüst der Kuppel über Deinem Kopf. Da sind die Sarkophage der verstorbenen Helden, die mit den Tartaren um die Ehre Gottes kämpften, da sind die Fahnen der besiegten Barbaren, die rotbärtig und wüst, plump wie Kühe, verfressen und fett, das Feuer an geheiligte Grundmauern legen wollten, ehe sie der Blitzstrahl des Erzengels traf. Da ist der leuchtende Stein, von den geschicktesten Händen als Emblem der großen Inspiration zwischen die Quader gefügt, da ist — mir zittert die Stimme, indem ich es ausspreche — das Bild der Mutter Christi, der großen Gebeugten, der ewig Duldsamen, der unfaßbare Ausdruck der Milde, vor dem die Jahrhunderte sich nicht schämten, ihre heißesten Tränen zu ver gießen, vor dem die Grafen und Könige ihre ziselierten Schwerter zerbrachen und die Damen des Hofes, die Lukrezien und Leo- noren, ihre Kniee beugten ohne Aufenthalt. Die weißen Mützen der Dreifaltigkeit gehen durch den Raum, auf deinen Finger spitzen balanzieren die Flämmchen des ausgegossenen Geistes, und sieh, du Mensch, du Zwillingsbruder, ehe du dich von dem Halbdunkel wendest, das Größere erschüttert hat, bevor deine Ohren wieder auf die hellen Töne der Sonne gerichtet sind, die deinem Herzen wohler tun werden als je — sieh sieh — da wirfst du dich auf die ausgehöhlten Steine und schreist: Herr, Herr mein Gottl Herr, Herr mein Gott! Ich sehe von den bunten Bastionen in ein fremdes Land, das angefüllt ist mit selt samen feindlichen Bäumen, Basaltfelsen und heißen Quellen. Ich sehe Aethiopier, Leoparden und Ratten im Kampf. Glut sehe ich, Glut der von der Flamme zerfressenen Häuser, Glut der Der Student war wirklich jung und hübsch wie ein Mädchen. Rosafarben, mit tiefroten, weichen Lippen und blauen Augen. Auf der Oberlippe Malik- Verlag ein zarter, goldner Flaum. Er setzte sich etwas linkisch und lächelte von neuem. „Man sagte mir, daß ... Sie es allein . . . langweilig haben,“ begann er, immer tiefer errötend, „aber ich dachte, daß ... Ich dachte, das würde irgend so eine . . . sein . . .“ „Und bin ich denn nicht ,irgend so eine‘?“ fragte ihn immer noch lächelnd musternd Dara. „Ja . . . Das heisst . . .“ „Wissen Sie, weshalb ich Sie herkommen ließ?“ Der Student sah sie furchtsam an. „Verzeihung ... Ich weiß nicht . . . Vielleicht habe ich mich geirrt . . . Mir sagte der Kellner . . .“ Dara lächelte spöttisch. „Sie haben ihn ganz richtig verstanden. Wie alt sind Sie?“ „Dreiundzwanzig.“ „Stimmt das? Haben Sie nicht ein paar Jahre draufgeschlagen?“ „Oh nein. Ich sehe nur so aus . . .“ „Das erste Jahr auf der Universität?“ „Nein, ich bin schon im dritten Semester . . .“ „Hm! Sie sehen aus, als wären Sie im ersten. Nun, und jetzt, — sind Sie sehr erstaunt . . . über all das?“ Der Student sah sie mit etwas mehr Mut an und heftete seinen Blick sogar eine Weile lang auf ihre Augen. „Nein . . . Das heißt, natürlich . . .“ Er schwieg betretenen . . . sind zukünftige Journaille, bald kräftige Totschweiger, auch Tot treter Journaille, Journaille. So sind wir, so ist er. Er ist größer. Er ist Kind und Orkan zugleich. Er ruft die Schlampen und Lumpen des Jahrtausends zur Revolution und läßt sich die Haare über der Stirn schneiden wie eine Priesterin der Vesta. was ich Er hat ganz die Seele eines Kindes, die himmelblaue Seele eines Kindes, verstehst Du sodaß die älteren Weiblein eine neue Boote unter Fackeln und die Phosphoreszenz der Lieder will ich aus einfachem Mutterschaft an ihm einiiben, ihn aus ihrem gelblichen Leib aus tragen (mit Geld und guten Worten) ihn aufpäppeln und auf- schreien, ihn auf seinen Thonfüßchen festhalten, daß er ja nicht um falle. Denn er ist so schwach, so anämisch und mattherzig - ihm so schwer, immer genial sein zu müssen, sich immer zu daß er das besteMitleid verdient (wir wollen ihm die Backenknochen streicheln, wir Jonrnaille, Journaille). Ach seiner Persönlichkeit, nur Er ist so unklar, so verlogen, so bereit zu jeder Imitation, daß er wie keiner den schöngeschorenen Pudeln gleicht, die nach der Flöte tanzen. Wenn Frieden ist, brüllt er Krieg Krieg die Leiber der Völker zu zerfetzen, winselt er Frieden und zeigt sich dem erstaunten Publikum als Demokrat und Pazifist, ist es still, ersehnt er den Sturm, fegt aber der Sturm über die Dächer und hebt die tiefen Brunnen aus, quäkt er nach Ruhe — sentimental erregt, Korallenkettlin auf dem Grund. Ach du gezeichneter Hokuspokusmacher, Vivatschreier und Schlangen- ach Du wundervoller Kulissenschieber, Du Chamaeleon, Proteus und Serpentintänzer der Seele. Du chaotische Schweins blase, Du lärmender Säuselwind Mund, die mich das Leben der schönen Frauen lehren — Worte will ich von Freunden, die den Lauf der Gestirne kennen und weise sind. Eine unendlicne Nacht will ich, in der der Himmel schwingt — unendliche Horizonte und den Atem der Nacht — vor allem den Atem der Nacht, der in die Adern dringt und mich berauscht. Korso seh ich — Korso und Fächerschlag — ach wie du lachst Seraphinä — wie du lachst Seraphina — ver dammt — verdammt — lautlos — lautlos — wahnsinniger als je. Das griechische Feuer sitzt also doch in meiner Brust — o schon fühle ich den neuen Sturmwind, der mich hin- es fällt üben er ist nur die Sentenz der Begriff seines eigenen Wollens. beginnt der o austragen wird, aber ich bin so fromm wie ihr. Ich bin so fromm wie ihr das ist das einzige, worauf ich Wert lege. Ich habe Kassenbücher gefälscht, meinen Vater geschlagen, ein kleines Kind in die Jauche geworfen nisters lackiert ich habe die Hosen des Mi- aber ich bin so fromm wie ihr. Zwillings bruder hör mich an, sieh die Gerechtigkeit auf meinen Lippen — verdammen kannst du mich nicht. Denn ich habe mich in allen aus- o — o mensch Der Preis des Buches beträgt ordinär . . . Die vom Verfasser und Zeichner signierten Exemplare kosten 50 Mark. Bei Subskription ermäßigt sich der Preis jedes Buches um 15 Mark . 25 Mark. Erdteilen um die Phantasmen Gottes bemüht frage den Inder in Ceylon, frage den Neger, laß das Tamtam umgehen in Samo- thrake wie lange werden wir uns deine Seilkunststücke noch gefallen lassen? Wir kennen die heimsten Falten deiner Seele, wir kennen die Kochkiste deines Herzens ganz kann man mich nicht verwerfen. Wenn es Ge rechtigkeit gibt, darf man es nicht tun. ge- Ruhm möchtest Du, Ruhm und Geschrei um den großen Dichter. Du Tapezier-Genie aller Dichtkünste gleich tiefere Salami. Du bist der Typus der Gestenschwinge und lallenden Seladone, Du bist die oberste Froschmolluskenbrei natur von Berlin und darum II. Der Malik-Verlag, Berlin-Südende, Steglitzer Str. 34 du un- Diese Beschreibungen genügen bei weitem nicht. Man muß hier mit ganz einfachen und harten Worten sprechen (Haben wir r wie stolz kannst Du sein unerhörten Attake wert. Es gibt keinen Menschen, den man besser prügeln könnte als dich, darum weise deine Hinterbacken her und beginne dein masochistisches Freiheitslied. Antipode und Antischreier ersten Ranges lieben, verflixter Prügelknabe erproben und dein Leib ist gerade weiß genug für mein Schwert „Nun, und wenn Ihre Schwester dasselbe täte, was würden Sie dazu sagen? . . . Haben Sie eine Schwester?“ einer Ja. Du bist „Nun?“ Der Student schien sich jetzt sehr schlecht zu fühlen. „Ich weiß natürlich nicht . . . Vielleicht sind Sie unzufrieden . . . Ich werde fortgehen, ich wollte Sie nicht verletzen . . . Der Kellner sagte mir . . .“ „Was hat Ihnen der Kellner gesagt?“ Der Student erschrak wieder und wollte sogar aufstehen. „Bleiben Sie doch sitzen!“ fuhr ihn Dara an. Ihnen der Kellner? Wie hat er sich ausgedrückt? Uebrigens — Unsinn . . . Das ist einerlei ... Ich habe Sie zu mir rufen lassen, wie Sie es mit Prostituierten zu tun pflegen. Hören Sie? Sie werden wahrscheinlich kein Geld annehmen . . . Aber wenn Sie wollen, werde ich Sie bezahlen. Ich brauche Sie, wie einen Mann. Verstehen Sie? Das ist alles. Sind Sie einverstanden?“ Er warf ihr hilflos-erstaunte, ungläubige Blicke zu. „Nun? Warum schweigen Sie?“ „Ich bin einverstanden . . .“ „Und das Geld werden Sie auch annehmen?“ Dara sah ihn mit Neugierde an. Ihm schoß das Blut zu Kopfe. „Nein . . . Wie können Sie?!“ „Warum denn? Ihre Lage ist doch die einer Prostituierten?“ Er erhob sich und warf ihr unruhige Blicke zu. „Dann . . . Dann muß ich . . . Ich werde fortgehen . . .“ „Sind Sie beleidigt? Und wenn ich Sie mit einem Arzt ver gleiche? Ich brauche Sie, wie man einen Arzt brauchen könnte, und bezahle Sie dafür. Das macht doch nichts?“ Sie lächelte seltsam und abwartend. Der kleine Student sah sie von der Seite an, — oder ist das ihr Ernst? „Das ist etwas anderes . . .“ sagte er vorsichtig. Dara stand lächelnd auf. Als der Student wieder fortging, sah er Dara mit einer flehenden, schüchternen Demut an, daß man auf den Gedanken kommen konnte, ihm einen Fußtritt zu versetzen. „Nehmen Sie das Geld?“ fragte Dara, ohne sich umzudrehen, während sie vor dem Spiegel stand und ihren Hut aufsetzte. „Warum sind Sie so?“ flüsterte er mit bittendem Vorwurf. „Ich werde Sie . . . wie eine Göttin verehren, und Sie . . .“ „Ich will, daß Sie es annehmen. Reichen Sie mir bitte die mein darum laß mich dich ich will meine Peitsche an dir IV. Kaum hat sich der Mensch in den Abendwinkel seines ge- ohrten Sessels gesetzt, kaum beginnt er sich nach den Formen seines Weibes umzusehen und an die Phantastik kommender Träume zu denken, die die Geburt härtester Wirklichkeiten sind, da läuten sie wieder dies Was sagte verfluchte Sinngedicht, dieses Epos aller Impotenzen aus und der Rhythmus stört seine Nachtruhe: das ist der Hans im Schnakenloch, ta, ta weiß nicht was er will. Schnakenloch, der Er bekommt eine maßlose, geschmack lose, berserkerische, fast teutonische Wut. Er läßt sich sein Gong und seine Topfdeckel kommen und spricht dies poeme bruitiste einem schnell versammelten Publikum: Ich denunziere diesen Hans im Schnakenloch als ein fatal chauvinistisches Stück, als eine Dependence der deutschen Tageszeitung, als den Gegensatz alles dessen, was wir in unseren besten Stunden groß haben Der Autor dieses Stückes muß einer jener typischen Halb- und Lemurenmenschsn sein, einer jener Taster nach allen Seiten zu wollen. jener Praefektoren und Protagonisten lauwarmer Literatenbanden, die wir endlich, endlich abtun müssen. Das ist einer nun aber ganz — ein Bruder, der es äußerst geschickt ver steht, schöre Liberalismen hinter shakespearschem Donner und Halbdonner hören zu lassen das ist ein Kerl, der für die Jungen zu sein scheint und sich sehr fest an den Rockschößen der Alten hält. Das ist einer von den Unerhörten, die es sich nicht nehmen lassen „reif zu werden“, gekochte Sentimentalität scherzt sie, bei Subskription / Der Malik-Verlag, Bln.-Südende Dies Stück ist die steif der Krieg, der hier beschrieben ist» ein Froschmäusekrieg, ein Kolophoniumkrieg, ein Krieg der Krieg fremden. Man muß begreifen wie das Publikum auf dies Spek takel reagiert, um die ganze geistige Inferiorität des Gewinsels Flüße, in der Mordgier, Glut der Rache. Ich sehe das Weltall in der Stunde seiner Niederkunft, die Leiber der großen Sterne entwanden sich ihren Ketten, die Lippen des Makrokosmos haben sich gelöst Da ziehen die Scharen der Halbentseelten, der Scheintoten und Dämmerkranken, aufgeschwollen an Bäuchen und Füßen, Affen und Pauke an dem Genick. Rette du mich mein Gott vor dem denen sich der erbarmungslose Brand spiegelt, Glut nicht zu viel erlebt, gesehen, gehört, um uns noch auf Umwege einzulaßen?) man muß diesen Menschen beschreiben, als er mit düsteren Augenbögen, verkniffenem Mund, napoleonisch gefalteter Toga die Caföhaustische umkreiste, als er es verstand, die Harm losen, Neugierigen und Ehrlichen mit einem leichten Hochziehen seiner schmalzigen Oberlippe fernzuhalten, was tut er? ANTON GROSZ AUF DER FLUCHT Wer ist das? welch ein Mensch er sieht bedeutend aus Tasche. ZEICHNUNGEN VON GEORGE GROSZ Hauch der Verwesten, der Pestilenzler und Seelenkranken — alle Freudenhäuser sind geöffnet und schon dringt der Strom des Giftes über uns hin. Die Luft ist schwarz welch ausgezeichneter Schwachkopf“. Voilä quel homme! Las Augenzwinkern der verschüchterten Backfische, das dienstfertige Gesäßheben der Kellner, die Begeisterung literaturidealistischer Studioten — welch ein Fest das alles für ihn, den Dichter, den Genius, den Raubmenschen, den Land- und Weiberusurpator. wie sein Herzlein zitterte und wie ihm das Fett eigener Begeisterung an den dünnen Waden herablief, wenn er die glücks verdrehten Augen eines Hundes sab, der mit Schwanz und allen Beinen zu ihm hinaufwedelte. 0 — wie er diese Augenblicke eingebildeter Größe in seinem Platthirn genoß — wie er zitterte und schwitzte. Doch nur nichts sehen laßen, Standbild sein, Der Dichter ruft euch Zwanzig- Du sprichst mit ihm — er kennt die Welt, Japan, — alle Frauen — alle Toxine — aber er hat noch Er reichte sie ihr demütig. Sie öffnete sie, entnahm dem Portemonnaie zehn Rubel und reichte ihm den Schein hin. Sein Gesicht bedeckte sich mit tiefer Röte. „Nehmen Sie!“ sagte Dara stirnrunzelnd. „Hören Sie? Ich will, daß Sie es annehmen. Ich sehe nichts Häßliches darin. Sie haben mir einen Dienst erwiesen. Nehmen Sie. Sonst gebe ich es Ihnen in Gegenwart des Kellners . . .“ Sein Gesicht überzog eine qualvolle Röte, nahe am Weinen, streckte er die Hand aus. Dara sah ihn an und steckte das Geld wieder in das Portemonaie zurück. „Ach, Sie! . . . Na, meinetwegen. Gehen Sie jetzt und schicken Sie mir den Kellner. Hören Sie, noch eins: der Kellner hat mir zuerst einen Herrn geschickt, mit dem ich aber nichts zu tun haben wollte. Es ist anzunehmen, daß er mich aus Rache wird ausspionieren wollen. Wollen Sie ihn daran hindern?“ „Oh, natürlich!“ fuhr der Student erleichtert auf. „Ich danke Ihnen. Aber auch Sie selbst werden mir nicht DER NOTZUCHTSVERSUCH DES WENZEL GROSZ Vögel seh ich - hahahaha — — Elefanten groß, groß wie Häuser, groß wie Berge sie schlagen mit ihren Schnäbeln in das weiße Fleisch, sie schlagen mit ihren Krallen in das weiße Fleisch. Aus den Glaskuppeln stiegen die Drachen, Lanzettfische und Molche. Papp-Drachen, Papp-Fische, Papp-Molche. Hahahaha Herz, was hilft meine Frömmigkeit, die Reinheit meiner Augen. Die Erde brach auf und spie die Kohorten der Teufel aus — Dickteufel, Krummteufel, Gallertteufel, Klabautermann um Kla bautermann. Wie die Harpyen hocken sie auf den Agaven, den Rotdornsträuchern, den Hollunderbäumen mit verzerrtem Gesicht. Rette mich Gott, rette meine Seele vor den Teufeln. Jetzt kommt wieder die Stunde DIE DENUNZIATIONEN DES JO 0 BILDBEILAGEN VON^^jj E EROSZ was hilft, mir mein TI TEL WAP. EORGE GROSZ Größe sein, Genius, Genius, jährige - “ Indien, China eine Pose, dies alles nicht zu kennen, über und neben allem zu sein, er ist noch der Farceur seiner selbst, es bleibt noch das Monokel, durch das er seine Seele beschaut. Wir sehen dies und staunen. Wir haben das Gymnasium besucht, kennen Göthe und Heine, fraßen eins zwei drei deutsche Literaturgeschichten. Wir sind Konpatrioten der Patrioten, die für jedes Volk eine Literaturgeschichte verfertigt haben. 0 das dichterische Ingenium zu verstehen, wir dichten selbst, wir ERLEBNIS DES ANTON W. GROSZ FAKSIMILE PAUL GROSZ das Bombardon, jetzt kommt das Bombardon des Todes Jesu Christi des Donners über dem Tempel. Allzulange wartest Du mich Gott. Fluchen der Kriegsknechte Heulen — rette SEIDEL STELLT SEINE LETZTEN FALLEN folgen?“ . VIGNETTEN VON GEORGE ? GROSZ Wenn Sie das . . . nicht wünschen . . . „Natürlich wünsche ich das nicht. Schicken Sie mir den Kellner.“ Dara bezahlte die Rechnung, schickte nach einer Droschke und ging ebenso langsam und streng hinaus, wie sie gekommen war. Aus einer Tür sahen ihr neugierige Gesichter nach. Man lachte laut. Dara lächelte, ohne sich umzusehen. Vor der Einfahrt standen der Portier und der Student. Die Droschke fuhr vor. „Adieu! Beide verbeugten sich tief. Dara sagte dem Kutscher „geradeaus!“ und fuhr ab. Gleich darauf, als sei er die ganze Zeit auf der Lauer gewesen, stürzte der Herr mit dem dichten Bärtchen mit einem steifen Hut auf dem Kopfe aus der Tür und begann hinter der Droschke her zulaufen. Im nächsten Moment aber schon holte ihn der Student ein und packte ihn am Oberarm. Dann wälzten sie sich am Boden. Also leben Sie wohl. Man ist wie das Meer, das sich zurückzieht auf die hohen Sandufer, die Felsvorsprünge und Steine der Riesenmolen. Man ist wie das Meer, das die Süße des Mondes anzieht, zurückge rufen von der Geliebten, den Flöten- und Zimbelklängen. Einen hellen klirrenden Tag lang donnerte es seine Wut aus, zerwühlte seine Brust, schlang Schiffe auf den Grund. Einen heißen un erhörten Tag lang schrie’s seinen Kampf in die Himmel, Fetzen von Schaum um seine Stirn gelegt. Einen Tag lang umsprang es das Kap und die Küsten der Negerländer als wütender Tänzer, zersplitterte Holz, sprengte Steine, spie, lachte, grollte, überschlug sich und wand sich auf seinem Weg. Einen Tag lang einen Tag lang. Die Augen der Nacht riefen uns zurück, der Duft der Weingärten und die Glocke der kleinen Städte. Die Stille tastet nach unseren Augenliedern, schon sind wir er schüttert, ohne es zu wissen, schon öffnen sich die Kelche der großen Blumen für uns. Die Bäume schreiten von der Anhöhe wir sind imstande, verstehen zu können, man muß das freudig erregte Gesicht der Herren von der Preße und der Herren von der Schwerindustrie gesehen haben, um die wirklichen Instinkte dieses Schnakenlochs, dieses Unkenlochs, dieses dumpfsten aller Löcher fühlen zu können. Nieder mit ihm, für immer nieder mit ihm. und entschlußfest, gründen wir einen Anti-Schickelebund und ge brauchen wir die Weißen Blätter als Papier timbr£. Was sagen Sie „Kameradin“ Kolb? Haben Sie einen Einwand, eine Recht fertigung für Ihren Spielgefährten — wie? Ich finde keine — für mich besagt es garnichts, nach teutobaldischen Excessen von der Bühne zn hören, daß die Franzosen ein stolzes und tapferes Volk sind. Nein — sie sind genau so gemein, so brutal, so hinter- sie sind ein Volk von unglaublichster Infamie wie ich teuflischer noch keins gesehen habe und dieu merci — das ist ihr Glück, sonst hätten sie weder die Revolution von 1789 Seien wir schnell Dara nickte dem Studenten und dem Portier zu. nur hältig wie wir