_ NEUE JUGEND im Wintergarten. Die Tänzerin Elfe Ruffel fcßeint einer Ballettfcßule entlaufen zu fein. Die Direktion follte darauf achten, daß fid) der Koftümwecßfel etwas fcßneller vollzieht, die Leute fcßlafen fonft ein. Gut find die Equilibriften Maximilian und Soi)n. Der jüngere arbeitet an der Stange mit verblüffender Sicher ßßit. Die Begleitungsmupk wird immer ärmlicher. Es fcpeint faft, daß man näcßftens ausgraben wird: Pupp ctjen . . . , dagegen pnd die Dekorationen im Palaft Theater geradezu hervorragend. gemacht noch jene Dichter hervorgebracht, denen wir nicht die Schuhbänder lösen können. Mich ekeln diese Halbweisheiten an, Kameradin Kolb, Halbweisheiten nnd Literatursprüchlein, deren Konjunktur — jetzt nach dreijährigem Gemetzel — ach so gut ist. Warum lassen sich in diesem Pseudodrama, in diesem Gallert und Syrupdrama alle Menschen von dem Krieg bestimmen, wa rum lösen sich Familienverhältnisse, wenn die erste Granate einschlägt i vor dem Kriege waren Geist zu sterben? i lllillll! II II IUI i IUI I Mn-*» 1 II imi li! ln llttll lll Ul nuHiüiiiiwiiiiiMüiit uw I iiniif ü 11 . Die rote Nacht Der Film, der in den U. G’s, später in den Kammer licßtspielen am Potsdamer Platz gezeigt wurde, führt eine allerdings etwas knappe Handlung sehr straff durch. ünter dem gegenwärtigen Tiefstand der Lichtbildkunst ist es besonders sympathisch, den Versuch zu sehen, in die Bildwirkung Rythmus zu bringen. Das Einfangen des Interesses beim 3usd)auer in der Darstellung des Brandes der Petroleumquellen von Palls ist vorbildlich- Nirgends häufen sich ins Sentimentale verzerrtere- scßeßnisse. Man kann sagen, die Führung der Handlung glättet sich später Zusehens ab, beruhigt sich wirkt gerade darum! Die Aufnahmen sind überaus ge schickt. Evelyn, in der Brandung laufend, immer wieder gleich aufgenommen, fällt, steht auf, fällt, darüber Gischt *. 4 rV * '• • I - »*'•; „• • • * • . • . IS'. 4*1** /J ' ■ . . -V. • v\ ; H.v ; • ; • o *:( **w ■*« • / i , s r.' 9 *v wie? h6? sind wir nicht genau das, was wir wir die wir den Mut haben, für den Der Autor dieses Schnakenlochs, dieses Unkenlochs, dieses dumpfsten aller Löcher gehört zu denjenigen, die nach der Schweiz gelaufen sind, als es hier wichtig zu werden begann, Dinge zu tun, Geistiges durchzusetzen, vielleicht das zu tun, was müssen mich verstehen Madame ' tif. Äpollo-Cljeater. Sie Der Hauptpunkt des Apollotheaterprogramms ist diesesmal der ausgezeichnete Illusionist Ernest CI)orn dessen Tricks durchaus erstklassig sind (verblüffender Zauberer, der aus Wasser Wein macht, und noch nach neun Uhr Liqueur auschenkt) .... unter anderem: es gelingt ihm überraschend, bei hellstem Licht einen Baum samt Vogel, mitten im Publikum, spurlos verschwinden zu lassen Obwohl man Ernest Thorn schon oft auf Berliner Varietöbühnen begegnet ist, sieht man seine Darbietungen stets mit neuem lebhaften Interesse. Von den rein akrobatischen Leistungen sind die drei Schwestern Pioetz-Larellas zu nennen, graziös molchhaft als Handtänzerinnen und als biegsame Kautschukdamen. Kätl)i Sandwina (eben von der Ostfront zurückge- Titel vermögen nid)t immer den Inhalt kehrt!) .... auch keine Unbekannte . . zeigt uns tu$cben Nad) dem Falkcn « der j„ der Cat ejne Ente wieder einmal ihren rosanen athletischen Körper ist> braust jcfet der „Orkan“ in die Literatur fg Wer sich selbst jeben sieht, fühlt— daß niemand bizarr und unbewußt masachistisch wirkt das Männchen- grause. In der Ankündigung wird festgestellt, daß zum Kompromiß gebunden ist. Die Schwäche, die sich Palast-OjCcltfcr aill 3^0 karussel, wobei ihr Körper die Axe ist .... Hrlo und mjt dgm iSturm „ im Äustauscbverßältnis steht, erkennt, trägt das Glück schon in sich. Die Forcierung färhniVhor Hnmorirt D ^l° ' ' ' Humor - R ‘ ldfahre "’ haben ' hre ^ um ™ r noch das der „Sturm“ weiß? Äußer einer Reiße Gutachten jenes Glückskeimes - gegen den Kompromiß, als Er- 3uv.el ßumor Paul Gobel, faJFiWer Humor,ft, nicht ,m ganzen so konzentriert und schlagend durch- übfir den 3wed( der Kultur und des 0rkans inbeson leben - ist das Glück. Die Entfaltung dieses Glücks Geor 9 Neumuller, fuddeutfcßer Komiker die Ge- gearbeitet um als erstklassige Radnummer zu gelten - dere> unter dengn sj(fe neben und SQnsti bedingt, solange im Rahmen der Umwelt Kompromisse [angsfoubrette Lilly mit ßund Foxel einen Steier.fcßen Fritz Steidl, durchaus populärer deutscher Hu- äl)nlid) veranlagter Herren merkwürdigerweise auch noch erkennbar sind, den Zwang, zur Auflösung, Re- tanzend — feßr fcßwacß. Margit und Lener arbeiten morist, Tierstimmenimitator und Komiker, erntet natürlich p au i Ädler befindet 9 °° volution und Erlebensbestätigung. Eine Form des Glücks, 9“* ™ akrobati^en Akt: „Fnjd, geftndjen '. Belloms stets größten Beifall (besonders bei dem Friedens-Couplet!) arbgiter dgr künftigen Erjd) Mübsam an kündi t zu der das Ich keine Stellung nehmen kann, die durch Wunder-Kakadus und die jeß reich ®~ wird — werden aus dem Inventar der Verlage S. Fischer Welf aufreißfnd ie z e tt !n'd «J rümmernd * ein « CamilTolSwarz'anSmbarer Durd,fd,nitt. Die ZirkUS Hlbert SdjUmaim. “ nd J“ rt Wolf Proben veröffentlicht und besprochen, lebenspunkt konzentrisch aus den Erlebnisspannungen Hauptnummer: Jofef Milos, Dar N^ng berüßniter Aus dem Teßr abwechslungsreichen Programm ßnd wäßntenVerleger besonders abgestimmtes fob. Zum Noch ist es besser, gegen dieses blück zu sündigen, beengten Raum nicht fo gut wie vor wenigen Monaten V orzubeben, eine Nummer allererften Ranges. Fabel- Z en d J gerad ° e Senden Verleger An Sr Die Verkrampfung im Rahmen unser Umwelterscheinungen hafte Durcharbeitung von Grotesk-tUirkungen. Ferner Spike marschiert die deutsche Randelsaesellschaft trägt mehr Glauben in sich als der Versuch, im reinen die Spaßmacher Ädolf und Coco. Die Zuhörer werden Glauben sich an der Ichzertrümmerung dieser Kompro- in die überaus einfache Handlung der Komik unweiger misse zu schonen. lieh eingefangen, die Ruße Adolfs ist der größten (üir Aber die Wir — wir wollen nur glauben. kung fießer. Die vornehme Selbftbeberrfcßung des Di Denn die Wir pfeifen auf das Leid. Hohnlachend rektors Albert Schumann in feinem hervorragend ge der Zerstörung Die Wir glauben an das Glück. So arbeiteten Drefßirakt ift zu bekannt, als daß noch be zu glauben, daß aus der Explosion dieses Wir — fixiert a a _ fondere Worte darüber zu verlieren wären. Gut find aueß die 4 Veras, Draßtfeilkünftlerinnen. Sie wirken der Europäifcßen Staats- und Wirtfcßaftszeitung Pect) er ift troß Gründung ausgebootet worden. »•(' >> eine unerhörte und über- •• raschende Neuigkeit bedeuten kann. Das sind die Herren, die nach den vollbesetzten Tischen para sition -4? r.Ki ? £ ,G> *; i’-%;vb y ,^ '..V *.V-- • V, i v V ' • v ' .*/Vi At > ' v *•**‘>'1V? ' . * i\* • * ;*> % iV»‘ 9 -x a* .v ; v- ^ i > ’v . * • v -* \'D Ki ; . '* r 1 * ‘ . • b v ■ -V ' •• \,y, \ •?. J • •» r’fl t fi*’.*. •«* " 'r\riy - • a..\;v * !. - * / * •' * j.'* *..■ V>vv:^ •• #! - : a *f* • i streichen und para sition mehr gibt, gehen sie nach der Schweiz, wenn dort die Lebens mittel knapp werden, müssen sie weiterwandern. Auch Sie göttlicher Meister und Herausgeber dieses Zeit-Echos, das aus allzu versteckten Winkeln wiederhallt — auch Sie Ranunculus acer, Mensch in der Mitte, Rubiner, Dichter kriminialistischer Sonette Sie sind auch gemeint. Stecken Sie sich beizeiten eine Kladde vor das Gesäß und lassen Sie mich in Ruhe einen neuen Stock wenn es hier nichts rj » ■V • ,r- ■ * '• 4>L % •j v; f'* Wv^. ^ • : t # vN .Ä f. .• X > < / A # r ^v M Y* 0\ r .• > i► < •« .* • ? 1 ■' • h.|- - • E } • • > * / A J 'O V «» p.' -u 'f - JA 1 ';. j > c* *• I .v i' •• I-.V^ 1 • ff * ^ T f %. • '•;.*» . \ •%> ‘ V ■. V : » % 'V ans '. y • .■ ’vV< . % % ••«VvV t;-.'* v »V/ .T . < v • A,. . v # i. .i» # v ?i • *v >*' r - 1 Pf ‘V < i ‘ r*J. C'., .** •*>' * •' » • »■ - • •VH.' » . • • ' . v V --V'' ' .- . *: . * oßne daß man die Verfolger sießt, prägt sicß außerordentlid) ein. Bleibt nod) zu sagen, daß die Darstellerin, Frau Clara Sandberg, darstellerisch) oßne Starmanieren seßr Wertvolles leistet. V t'l • • I V f ■ J«. ^ i, • V •. -h. •/« i ■*.' !:•« : i s -yy- * t ‘•v f f T •<. v,- »c v-. ’v , - J.- •*:v |4 A V # • *\ I m <T4 j < fc :V V* \1 schnitzen dann kann der Tanz losgehen und ich verspreche Ihnen, weißhaariger Meistersänger, Führer der Menschheit soll ein Duo geben, wie Sie trotz Ihrer Literaturerfahrung noch keins erlebt haben. ' 1t * V * \ * n ' :*? es »* * v mt Vv r l \ Neue Zeitsd>riften R. Huelsenbeck ■v zu ver Verantwortung zum Glück als er ob man lacßt meßr, wenn als Mit vorer so undso, Äbteilung Verlag, die neben dem Orkan gleich) eine ganze Romanserie verlegen will. Die Aufmachung spottet jeder Beschreibung, jeder Marienkalender ist besser. Paul Ädler, im Zeichen höchster „Deutschßeit sagt er, hat das Wort! u Heinrich Micßalski, Gründer von Beruf, hat mit als Zwang, der die Spannungen als Motor bewegt das Ich leid-überladen und verwittert sich herausschält. in der Manege faft noch beffer, als unlängft im Äpollo- gehabt Theater. Das übrige ift Kriegsdurchfchmitt. Dem großen Dort pt$en jefet andere ßerren am Cifd). Es ift zu be Publikumg efallen Turl Daml)ofers Bayrifcße Älpen- grüßen, daß Heinrich bald was Neues gemanaged hat: Spiele* (Die Gauben auf der Szene fcßlagen gottfeidank Die Drei! Sehr befeßeiden. Micßalski follte rußig das Tßeater aus dem Feld). Die Pantomine Fjalali, fagen: Die Taufend! Man lefe aber dies Blatt, das in Parforce-Scßni^eljagd, gehört nicht gerade zur beften München mit irgendwelcher Politik und fonftwie er feßeint. Man lefe es um Heinrichs willen. Für das Ich ist es verhängnisvoll, an das Glück zu durch immer Muß es sich nicht sichern glauben. wiederden neuerkannten Zwang, hier zum Widerspruch —? Glauben und Zweifel zu einem gemeinsamen Dritten gebären lassen, das Alle samt dem Ich tragen kann und das Ich auch als Teilchen der motorischen Kraft nicht Gradition des Unternehmens. ausschalte. Dafür lohnt es sich, gehangen zu werden. Das Glück trägt restlos alles, auch das Ich vollin haltlich. (Die Zersplitterung in Erlebenskompromisse, die die Schlampigkeit unseres Widerspruchs gegen Natur gesetze bedingt hat, bleibt so wie so jedem Einzelnen^ der auf einmal den Vorzug bekommt, „allein“ zu sein überlassen) Der Tod ist Privatsache. Wobei unklar bleibt, ob damit nicht mehr geschieht, wenn man dem einzelnen dazu verhilft, als diese Schweinearbeit jedem sich selbst zu überlassen. Laßt uns lieber das Glück binden, damit wir es zer- if pflücken können, ehe es verdorrt. Leierkasten. Es wird vergessen: Das Ich hat mit dem Glück als Begriff nichts zu tun, wohl aber als Inhalt renziertesten Unteibewußtsein. (Um ernst zu bleiben.) Die lebenfressende Spannung von Begriff und Inhalt gesehen als Verantwortung zum Glück, FRÄULEIN UND LIEBHABER im diffe- WERBUNG STRASSENBILD (Erleben schaltet gottlob Gott aus. Es ist eine Sensation, daß die Wir eins noch nicht KAF F SÄHAUS fertiggebracht haben, den Zwang zum Schweigen. Dieser Zwang kann damit beginnen, vom Glück zu reden. Ließe sich ein Zwang zum Glück fixieren, auch nur in drei Lebewesen, so würden sich die restlichen Milliarden anderer nicht auf die drei stürzen, sondern augenblicks krepieren, wie man sich häufig den Weltuntergang vorstellt. Ich vertrete den Zwang zum Glück. Selbst bin der Zwang. Weil ich mir unter Glück nichts vorstellen kann. Ich SPAZIERGANG Im Verlag FREIE STRASSE Berlin-Südende ist ein neues Heit erschienen: FRANZ JUNG TECHNIK Preis des Heftes 1 Mk* GOLDGRÄBER-BAR Statt der zweiten Ausgabe der Zeitschrift Neue Jugend liefern wir unsern Abonnenten der Monatsausgabe diese Prospekte un entgeltlich. Die Prospekte erscheinen nicht zu festen Terminen in bestimmten Abständen, sondern je nach Bedarf und Inhalt der Zeit. Der Einzelpreis jedes Prospektes ist 20 Pf. Der Abonnements preis der „NeuenJugend“ vierteljährlich 3Mark. Der Malik-Verlag. Mitarbeiter des Malik-Verlages: Max Herrmann, Cläre Öhring, Richard Huelsenbeck, George Grosz, Franz Jung, Helmut Herzfeld. Herausgeber des Prospekts: Der Malik-Verlag, Berlin-Südende. Druck: Maurer & Dimmick, Berlin SO 16, Köpenicker Straße 36-38. DER MALIK- VERLAG, BERLIN-SUDENDE »