dies am besten mit einer auswahl zu tun, die über die letzten 20 jahre seines schaffens ausgedehnt ist und vorwiegend werke umfaßt, die wir als für uns (Ss) die wesentlichsten halten. es sind dies mehrheitlich seine «objektivsten» bilder, aus denen jene kraft und frische strömt, von der wir mit guten gründen glauben können, daß in dıeser richtung die kunst sich weiter entwickle. die «fuge in rot» ist ein blatt, das uns heute in ganz besonderem maße interessiert, weil es einen rhythmisch und farbig beinahe meßbaren ablauf wiedergibt. es wäre falsch, dieses bild als die um- setzung einer musikalischen fuge zu werten, und doch hat es mit ihr, in die mittel der malerei übertragen, seine gesetzmäßigkeit gemein. gerade diese gesetz- €“ mäßigkeit liegt uns heute besonders nahe. | die «konstruktion aus 30 gleichen elementen» von werner bischof max bill zeigt in räumlich-plastischem ablauf das problem der weiterbewegung ein und derselben form zu einem rhythmischen gebilde. auf der grundzahl sechs aufgebaut, beginnt die konstruktion links mit sechs gleichen teilen, eine nächste sechsergruppe wird von einer vertikalen sechsergruppe Üüberkreuzt, währenddem die erste hälfte der letzten sechsergruppe von sechs weiteren elementen umschlossen ist und ihr zweiter teil, dem anfang gleich, ruhig ausklingt. darunter ist als zell-einheit ein einzelnes element gesetzt. das problem, das von werner bischof durchgeführt wird, ist die verwandlung derselben grundform in variationen verschiedener dimension. auch der dyna- misch-ausgeglichene aufbau in den bildern von wvreni löwensberg beruht auf strenger konstruktion und auf —— gleichwertiger verwandlung von grundelementen. die bilder von richard paul lohse sind ebenfalls von der rhythmisch-konstruktiven gestaltungs-idee getragen, die ın differenzierter auslegung ein reiches formenspiel vermittelt, das in anderer art von hans hinterreiter ebenfalls auf exakt-geometrischer basis mit exakt meß- baren farbigen voraussetzungen gestaltet wird. zürich im mai 1942 max bill vreni löwensberg