Außenwelt und den ihr entnommenen Gegenständen, sondern von dem besondern aufbauenden Gesetz jedes einzelnen Bildes. Neben solchem Bekenntnis sind Delacroix, Daumier, Corot, auch Lautrec und van Gogh sentimentalishe Erzähler, die Impressionisten naive Empiriker. Es ist der dritte Akt im Drama. Cezanne macht den Weg frei für die Kunst des neuen Jahrhunderts. Gewohnt, in Bildern Gegenständen und Figuren von greif- barer Deutlichkeit zu begegnen, sollen die ersten überraschten Betrachter von Malereien in der Art der gegenwärtig ausge- stellten kopfschüttelnd immer weiter von der Wand zurück= getreten sein, um statt nur Farben doch Dinge zu erkennen, und die Augen klein gemacht haben, um im Gewirr von Pinsel- strihen Formen zu erhaschen. Seit drei und mehr Jahrzehnten werden inzwischen unsere Wünsche nach «Deutlichkeit» durch die bewegte und unbewegte Photographie zum guten Teil er- füllt und unsere Augen ohne Zwang im Umgang mit den Bildern für das empfänglich, was damals erst die Maler als neue künst- lerische Schönheit empfunden und erschlossen hatten. Wir treten heute nah an sie heran und öffnen die Augen weit, um in ihr dichtes farbiges Geflecht uns zu vertiefen und ihren malerischen Schmelz und Reichtum ganz in uns aufzunehmen. VW. WARTMANN.