12 Linie dem Tag entgegen; wir treten hinter und neben ihn, nicht vor ihn hin, und folgen seiner Bewegung; die breite Brust wirft nur das Licht zurück, nach dessen Quelle wir mit ihm uns wenden. Das Spittelerdenkmal steht in Liestal auf einem offeneren, aber kleinern Platz, Umriß und Bewegung zeichnen sich vor dem unendlichen Himmelsraum; das Zürich horn gibt dem Auge mehr Abstand, um die Gruppe als Ganzes zu fassen und rahmt sie im leicht gesenkten Wiesengrund unter der Wölbung hoher Bäume. Sinnbilder sind neben ihrer Existenz als sinnlich zu be greifende Skulptur der David von Ivar Johnsson, die Akkorde von Mestrovic und die große Bronze «Im Winde» oder «Fin nisches Mädchen» von Wäinö Aaltonen, die mit drei männ lichen Gestalten, Pelzhändler, Steuereinnehmer, Wildfänger, auf einer breiten Straßenbrücke in Tampere finnische Art und Leben ausprägen soll. Die meisten der sonst im Freien aufgestellten Werke sind kleinere Figuren, um ihrer selbst willen vom Bildhauer nach zur eigenen Freude gestellten Auf gaben geformt, zum Kunstwerk, das aus dem bunten Leben ein Stück nimmt und daraus etwas ähnliches, doch neues schafft. Bei ihnen liegt die Spannung darin, wie ihre um gewandelte Natur zur ebenfalls durch Menschenhand teilweise neu gestalteten Landschaft unter dem offenen Himmel und im freien Licht sich stellt. Das Nachtasten des Weges von der Natur zum Kunstwerk und von der fertigen Skulptur zurück zu dem in ihr ver kapselten Modell ist wohl ein wesentlicher Teil der Ausein andersetzung mit den im Kunstbaus auf gestellten Werken. Die enge Nachbarschaft zeigt hier eindringlicher die Viel fältigkeit der Wege und der Mittel, von einem Werk und einer Hand zur andern, und manche grundsätzliche Verschie denheit zwischen den Nationen; die reife, künstlerisch beruhigte