beutel schwingend vor einer Tribüne mit Säulengang, und Szene nach beendigtem Kampf, mit einem erlegten Wildschwein, In der Mitte ein Rechteck, in dem sich vier kleine Löcher zum Anbringen irgendeines auf- liegenden Schildehens befinden, Schwierig ist die Datierung dieses Stückes, das Analogien — nicht nur des behandelten Gegen- standes — mit gewissen Szenen auf Diptychen (z. B. des Arcobindus, aus dem 5. Jahrhundert) und mit Glasschalen zeigt. Ofr. Peirce und Tyler (247, Taf. 160, S. 94). Römisch 44 BRONZESTATUETTE EINES HAUSGOTTES (LAR) Bronze, Höhe 22, von den Fußspitzen bis zum Haarbüschel, 23,6 bis zum Mittelfinger der linken Hand. Der Sockel in vergoldeter Bronze ist modern Mailand, Ambrosiana Wurde 1906 in Tormine gefunden, das, zur Gemeinde Mozzecane gehörend, an der Grenze der Provinzen Verona und Mantua liegt. Sehr gut erhalten, mit schöner dunkelgrüner Patina. Der junge Lar, der in der Rechten sorgfältig ein Gefäß trägt, steht auf den Spitzen der be- schuhten Füße in tänzerischer Haltung, die aufgeschürzte Tunika wird vom Wind aufgebläht, der linke Arm ist erhoben (die Finger dieser Hand, außer dem Mittelfinger, sind verstümmelt). Die Innenfläche der Linken ist unbearbeitet und mußte jedenfalls etwas halten, vielleicht ein Zweiglein für das Sühnewasser. Gut modelliert das lächelnde, pausbackige Gesicht, das auf einem breiten Hals ruht; die großen Augenhöhlen scheinen nicht mit Glasmasse oder Silberinkrustationen ausgefüllt gewesen zu sein, sondern waren leer gelassen, was die Lebhaftigkeit des Schattenspiels noch erhöhte, das von der plastischen Fülle der ringförmigen, frei hervortretenden Haarlocken und des über der Stirne gebundenen Büschels herrührt. Die kleine, aufgeschürzte und flatternde Tunika ohne Aermel zeigt zwei leicht in die Bronze eingegrabene, von den Schultern sowohl vorn als auf dem Rücken sich herabziehende Streifen, welche irgendein anderes Material enthalten haben müssen, vielleicht ganz dünne Goldplätt- chen oder farbiges Email. Es handelt sich um die „clavi‘“, also um die sog. „Tunica clavata‘“. Elegant die Drapierung. Kurz erwähnt bei Beltrami (27, S. 179). Römisch, 3./4. Jahrhundert n. Chr. 45 NETZGLAS (DIATRETUM) Glas, Höhe 13, Durchmesser an der Oeffnung 8 Mailand, Civico Museo Archeologico Es ist die sogenannte „Schale des Nero“ aus der Sammlung Trivulzio, wie es scheint, 1725 in Novara gefunden (doch ist diese Nachricht nicht sicher). R4.