war, wurde ihm im Jahre 1928 durch die vorbildliche Restaurationsarbeit von Ettore Modigliani seine ursprüngliche Form wieder zurück gegeben; die glatten, etwas tiefer liegenden Elfen- beinplättchen sind die einzigen nicht ursprünglichen. Aus dem Kloster von S. Giulia in Brescia an die Biblioteca Queriniana und an das Museo Cristiano übergegangen. Ausgestellt an der Ausstellung Italienischer Kunst in London 1930 (345, Nr. 720). Römisch (Mailand ?), 400 n. Chr. 41 DIPTYCHON DES STILICHO BZW. EUCHERIUS 400 Elfenbein, je 16,2 X 32,2 Monza, Basilica di S. Giovanni Battista Den Hintergrund der zwei Tafeln bilden zwei elegante Architekturen mit gerillten, ionischen Säulen und trapezförmiger Front. Auf der vorderen Tafel ist ein auch mit der Würde eines Konsuls bekleideter magister militum abgebildet. Er trägt eine mit Figuren bestickte Tunica und Chlamystracht, die sein Amt bezeichnen. Mit dem Schwert gegürtet, hält er Lanze und Schild. Auf der hinteren Tafel hält eine junge Frau in kostbaren Kleidern und Schmuck in ihrer Linken ein Taschentuch, während sie mit der Rechten eine Rose emporhebt. Ihr Kopf- putz, sorgfältig von Cabrol-Leclerq (53. IV, 1099) beschrieben, kann als einzigartig bezeichnet werden, da ein entsprechender nur in dem königlichen Kopfputz der Maria des Triumphbogens der Basilika S. Maria Maggiore in Rom zu finden ist. Neben ihr ein Knabe in Tunica und zeremonieller Chlamystracht, der mit der Linken ein Diptychon, Diplom eines öffentlichen Amtes, an die Brust drückt. Nachdem sehon Molinier (209, I, Tafel 1) die traditionelle Bezeichnung: Valentinian, Galla Placidia und Ezio — Bezeichnung, die Volbach (325, Nr. 17) übrigens wieder aufnahm — fallen gelassen hatte, wurden die drei Figuren endgültig von Delbrueck (81, Nr. 63) identifi- ziert und zwar als: Stilicho, Konsul im Jahre 400, seine Frau Serena, Tochter des Honorius, die er 384 heiratete, und ihr Sohn Eucherius, 388 geboren, mit dem Ehrenamt eines Prätors und Quästors bekleidet. Dieses fein und malerisch modellierte Diptychon ist das schönste und besterhaltene der Kon- sulardiptychen. Trotzdem es in Mailand in einer höfischen Werkstatt gearbeitet wurde, ist dieses raffinierte Meisterwerk, gemeinsam mit dem Missorium Theodosius I. der Akademie von Madrid, das seltene Dokument eines protobyzantinischen Stiles mit stark hellenistischen Elementen. Venturi (311, I, 487—488) und Volbach bringen es in Verbindung mit dem Diptychon des Patrizius (?) im Dom von Novara aus dem Jahre 425 (?). Spuren von Bemalung. Scharnier im Mittelalter erneuert. Ungefähr im Jahre 900 mit der Schenkung Berengars an die Basilika S. Giovanni in Monza gekommen, Ohne Veränderung wurde es als Einband eines liturgischen Textes verwendet. In der Ambrosiana-Ausstellung in Luzern 1946 (Kat. Nr. 211) ausgestellt. Römisch, Anfang 5. Jahrhundert n. Chr. 50 SOGENANNTES QUERINISCHES DIPTYCHON Elfenbein, je 14X 25 Brescia, Civico Museo Cristiano 57