letzten Darstellungen, die speziell der östlichen Ikonographie zugehören. Toesca (308, S. 316 bis 317) weist im Zusammenhang mit diesem Diptychon auf die Kanzel von Ravenna hin, Volbach (325, Nr. 33) auf das Diptychon der Maria mit Putto ım Museum von Berlin; andere ziehen Architektur und Ornamentik des Diptychons von Basilius 480 und das von Boethius 487, zum Vergleich heran. Weniger wichtige Beobachtungen, wie z.B. die fehlende Zeichnung des Bodens in den ver- schiedenen Darstellungen, bestätigen die Datierung. Salmi (282, S.270 ff) greift die ein- zelnen Hypothesen auf, ohne sich endgültig auszusprechen. Das Diptychon wird schon von Beroldo (1. Hälfte 12. Jahrhundert) unter dem Namen „Colurnae‘“ in seinem „Ordo et cer- moniae Ecclesiae Ambrosianae‘“ erwähnt und ist in dem von Magistretti (193, Nr. 57) heraus- gegebenen Inventar des Domes von 1445 aufgezählt. Weströmisch, 5. Jahrhundert n. Chr. 54 CHRISTLICHES DIPTYCHON Elfenbein, je 11,6 X 31,5 Mailand, Domschatz Die Tafeln des Diptychons sind durch einen getriebenen und in Niellotechnik gearbeiteten, vergoldeten Silberrahmen gefaßt. Aufteilung in Felder, die sich von oben nach unten folgen. Auf der vorderen Tafel die Passion, auf der hinteren die Ereignisse nach dem Tode Christi. Vordere Tafel: Fußwaschung, Gefangennahme Christi und Pilatus, Judas gibt die Silber- linge zurück und erhängt sich am Feigenbaum, Wache am Grabe. Hintere Tafel: Flucht der Soldaten und die Frauen am Grabe, Noli me tangere; Jesus erscheint den elf Aposteln, die Ungläubigkeit des Heiligen Thomas. Von Labarte (163, I) bis Stuhlfauth (297, S. 156) , welcher das Diptychon in die karolinische Zeit setzt, möchten einige Forscher, unter ihnen auch Salmi (282, S. 274), dieses Werk einer westlichen Werkstatt des 9. Jahrhunderts zuweisen. Jedoch besteht kein Zweifel, daß das Diptychon Ende des 5. Jahrhunderts zu setzen ist, sowohl aus ikonographischen Gründen: Fehlen der Kreuzigung, bartloser Christus, Architektur, als auch aus stilistischen: Drapierung und Bewegung, ovale Form der Köpfe und Verwandtschaft mit den Portalen von S. Sabina in Rom und der Elfenbeinkassette der Passion in London (Venturi, 311, I, S. 508; Volbach, 325, Nr. 32). In dem von Magistretti herausgegebenen Inventar von 1445 erwähnt (193, Nr. 58). Römisch, 487 n. Chr. 95 KONSULAR-DIPTYCHON DES BOETHIUS Elfenbein 12,6 x 35 Brescia, Civico Museo Cristiano Auf der vorderen Tafel thront der Konsul Boethius, Vater des Philosophen, auf der sella eurulis. Auf der hintern steht er. Er trägt Triumphalornat mit Mappa und Zepter. Zu seinen 60