der Lanze und Rom mit dem Schild. Ueber dem Haupt, zwischen Guirlanden, eine Votivkrone. Dem Zepter fehlt der Adler, der Lanze die Spitze. Der ursprüngliche Rand ist oben am Ende der Schriftleiste abgesägt; ebenso unten, einem Fries entlang, der den oberen Teil vom unteren Feld der Tafel trennt. Die Uebereinstimmung der Ikonographie — mit Ausnahme des Kopfes — der Größe und der Verstümmelung führte die neuere Forschung dazu, diese Tafel derjenigen in Paris (Cabinet des Medailles, Invent. 348) zur Seite zu stellen, mit welcher sie ein vollständiges Diptychon ergäbe. Aber da der Konsul der Pariser Tafel, welcher auf unbeschädigten Kopien des 7. bis 10. Jahrhunderts als Magnus identifiziert wurde, jung, bartlos und mit üppigem Haarwuchs abgebildet ist, während der Mailänder ein älteres Gesicht mit Stirnglatze und Bart hat, zog man die Folgerung, daß unsere Tafel überarbeitet wurde, um den Konsul in die Gestalt des Heiligen Paulus zu verwandeln (Cabrol mit Vorbehalt, Delbrueck). Jedoch scheint die Ueber- arbeitung des Mailänder Kopfes aus folgenden Gründen nicht wahrscheinlich: Das Elfenbein ist nirgends flacher, die Arbeit ist stilistisch einheitlich. Schließlich wäre wohl auch die Gestalt der Pariser Tafel in einen Heiligen umgearbeitet worden, Sie hat aber heute noch den Adler und Viktorien, welche auf der Mailänder Tafel nie vorhanden waren. Es bleibt noch die Möglichkeit, daß beide Tafeln nachträglich vereinigt und zusammen verstümmelt worden sind. Nach Stil und Ikonographie gehört das Diptychon in die gleiche Zeit wie die Pariser Tafel. Es ist ein Werk des Ostens, vielleicht syrisch, vom Anfang des 6. Jahrhunderts. Delbrueck (81, Nr. 22) bemerkt darin erste Zeichen des sich bildenden byzantinischen Stiles. Früher Sammlung Bossi, 1817 von der Accademia di Brera gekauft und von dieser mit dem Fondo Archeologico bei den Musei Civici deponiert. Oströmisch, 521 n. Chr. 62 DIPTYCHON DES F. PP. SABBATIUS JUSTINIANUS, 521 Elfenbein, je 12,8 X 36,7 Mailand, Civico Museo d’Arte del Castello Sforzesco Zwei völlig übereinstimmende Tafeln. In der Mitte mit Perlstab, Palmetten und Voluten ver- zierte Medaillons. In den vier Ecken Blattrosetten mit Löwenköpfen. Die Inschriften lauten: + FL (avius) PETR (us) SABBAT (ius) IVSTINIAN (us) V (ir) I (nlustris) + COM (es) MAG (ister) EQQ (uitum) ET (editum) PRAES (entalis) ET C (onsul) O (r) D (inarius) In den Medaillons: + MUNERA PARVA QUIDEM PRETIO SED HONORIBUS ALMA + + PATRIBUS ISTA MEIS OPFERO CONSUL EGO + Oestliches Werk von ausgezeichnetem Stil und vorzüglichen Proportionen. Aus Cremona stam- mend, kam es mit der Sammlung Trivulzio in die Musei Civiei. Palästina, 6. Jahrhundert n. Chr. 53 AMPULLEN AUS METALL Durchmesser 4 bis 7,5 Monza, Basilica di S. Giovanni Battista 65