614 SZENE AUS DER GRISELDIS-NOVELLE Holz 110 x 4? Bergamo, Galleria dell’Accademia Carrara, Sammlung Morelli, Nr. 512 Stammt aus dem Palazzo Gherardi in Florenz und gehört ursprünglich ziemlich sicher zu Nr. 613. Von links nach rechts sieht man den Herzog Gualtieri di Saluzzo, wie er zu Pferd ausreitet, um eine Braut zu finden, dann seine Begegnung mit Griseldis am Brunnen und seine Heirat mit dem nackten Mädchen. Das Gemälde ist ein typisches Beispiel von Pesellinos „klein- figurigen Darstellungen“, die schon Vasari rühmte. Die Erzählung entwickelt sich klar und durchsichtig in einer lieblichen Landschaft zwischen Felsen, Bäumen und Gebäulichkeiten und ist bei fast miniaturartiger Durchführung von erstaunlicher, farbiger Schönheit; auch sind die Figuren vorzüglich in den Raum komponiert. Ausgestellt an der Ausstellung Italienischer Kunst in London 1930 als Nr. 94 (345, S. 77). Pseudo Pier Francesco Fiorentino Mit diesem Namen bezeichnet Berenson eine Künstlerpersönlichkeit, die er von der des in den letzten drei Jahrzehnten des 15. Jahrhunderts tätigen Malers Pier Francesco Fioren- tino unterscheidet. Im Vergleich zu diesem, der Gozzoli nachfolgt, aber auch von Neri di Bicci, Andrea del Castagno und Baldovinetti beeinflußt erscheint, zeigt die dem Pseudo- Pier Francesco zugeteilte Gruppe von Werken — zu gutem Teil Kopien nach Fra’ Filippo Lippi und Pesellino — ein wesentlich höheres künstlerisches Können, 615 DIE HEILIGEN HIERONYMUS UND FRANZISKUS Holz 30X 47 Bergamo, Galleria dell’Accademia Carrara, Sammlung Morelli, Nr. 513 Früher im Katalog irrtümlich als Pesellino bezeichnet, von Berenson (33, S.386) als ein Werk des Pseudo Pier Francesco Fiorentino erkannt, der hier eine lebensvolle Kopie des den gleichen Vorwurf behandelnden Bildes der Altenburger Sammlung bietet, das, obwohl bisweilen Pesellino zugeschrieben, schon von Vasari und neuerdings von Pittaluga (251, 8. 23) und R. Ortel (234. 8. 72) Lippi zugesprochen wird. Florentinischer Meister des 15. Jahrhunderts 616 DER HEILIGE BONAVENTURA Holz 32 X 2& Bergamo, Galleria dell’Accademia Carrara, Sammlung Morelli, Nr. 507 War, zusammen mit der Darstellung des Heiligen Thomas (vgl. Kat. Nr. 617), Teil einer Predella. Für beide Tafeln hat Friezom (114, 8. 194) den Namen von Fra Angelicos Schüler 917