mit Recht von Frizzoni vorgeschlagen, dem sich u.a. auch Berenson anschließt (33, 8. 448). Als typische Merkmale des Squareione-Kreises erscheinen hier vor allem die schweren Gehänge, der klassizistische architektonische Rahmen und die überbetont plastische Darstellung der Gestalten. 648 DER HEILIGE ALEXIUS Holz 40X119 Bergamo, Galleria dell’Accademia Carrara, Lochis, Nr. 178 Siehe Nr. 647. Andrea Mantegna Geboren 1431 in Isola di Carturo, gestorben 1506 in Mantua. Seine künstlerische Aus- bildung im Bereich der Squarcione-Werkstatit in Padua wurde in entscheidender Weise vollendet durch das Beispiel der im Venezianischen tätigen toskanischen Meister: Dona- tello, Paolo Uccello, Filippo Lippi, Andrea del Castagno. In den Werken Mantegnas dient die plastische Körperlichkeit und der perspektivisch erfaßte Raum des florentinischen Quattrocento einer leidenschaftlich erstrebten Neu- Erweckung des Altertums bis in die Darstellung christlicher Themen hinein. Die Natur- wirklichkeit verfestigt sich, eingefangen durch Linien von gestochener Präzision, in Bildern von kristalliner Klarheit und Festigkeit, idealen Visionen von heroischer Größe. Die Kunst Mantegnas war von bedeutendem Einfluß auf alle oberitalienischen Maler- schulen, von Venedig bis Verona, von der Lombardei bis Ferrara, 649 MARIA MIT DEM KIND Leinwand 35X45 Mailand, Museo Poldi-Pezzoli, Nr. 625 Wird von Fiocco (102, 8. 49) zusammen mit der Madonna der Sammlung Simon des Kaiser- Friedrich-Museums in Berlin in den Anfang von Mantegnas Mantuaner Aufenthalt gesetzt, in die zeitliche Nähe des kleinen Triptychons der Uffizien. Das Bild, dessen zurückhaltende Farbgebung sich dem Monochromen nähert und dessen plastische Geschlossenheit offensichtlich Donatello verpflichtet ist, gestaltet das Thema der Mutterliebe mit kraftvollem Ernst. Ausgestellt an der Ausstellung Italienischer Kunst in London 1930 als Nr. 138 (345, S. 98) und an der Ausstellung Italienischer Kunst in Paris 1935 als Nr. 281 (346, 8. 128). 650 MARIA MIT DEM KIND Leinwand 31X43 Bergamo, Galleria dell’Accademia Carrara, Nr. 170 Das Bild ist eine schöne Variation über dem Thema der Madonna des Museo Poldi-Pezzoli (vgl. 939