bald Giovanni Bellini zu. Eine feine farbige und atmosphärische Sensibilität offenbart
sich in seinen wundervollen landschaftlichen Hintergründen und in dem klaren, durch-
sichtigen Aufbau seiner Altartafeln. Seine besten Werke sind von einer moetischen
Schönheit, in der ein Echo aus der Antike zu erklingen scheint: die georgischen Verse
Virgils.
699 DER TRIUMPH DES BACCHUS
Holz 70X28
Mailand, Museo Poldi Pezzoli, Nr. 686
Wahrscheinlich zu der selben bemalten Truhe oder einera Schränkechen gehörig wie der Triumph
des Silen und der Faun in der Sammlung Johnson in Philadelphia. Das entzückende kleine
Bild gehört in seinem naiven Quattrocentostil in die Nachbarschaft des Endymion und des
Apollo und Marsyas in der Pinakothek von Parma. Der malerischen Reife wegen dürfte es
nicht früher als 1500 anzusetzen sein (Wittgens, 335, Tafel 34).
Bartolomeo Veneto
Lombardisch-venezianischer Maler, tätig in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts
(erwähnt von 1502—1530). Aus der Bellini-Schule hervorgegangen, näherte er sich
Cima da Conegliano, um sich später den Leonardo-Schülern Solario und Boltraffio
anzuschließen. Auch nordischen Anregungen, vor allem von Dürer her, verschloß er
sich aus einer gewissen Wahlverwandtschaft heraus nicht. Er war vor allem ein hervor-
ragender Porträtist,
700 MARIA MIT DEM KIND
Holz 44,5X 64
Mailand, Sammlung Comm. Vittorio Crespi
Gehört in die mailändische Periode des Künstlers, in welcher er unter dem Eindruck des
Leonardo-Kreises stand. Das zeigt besonders deutlich der Typus der Heiligen Maria und die
warme Abstimmung der Farben. Die rote Draperie im Hintergrund entfaltet sich ähnlich wie
im Männerbildnis der Ambrosiana. In der Darstellung des Kindes äußert sich ein Sinn für
das Herb-Charakteristische, der von der Aufgeschlossenheit des Künstlers für die Kunst ces
Nordens zeugt. Gamba (121, S. 540) weist auf deutliche Beziehungen zu Cranach hin.
Ausgestellt 1930 an der Ausstellung Italienischer Kunst in London als Nr. 328 (345, 190).
701 MARIA MIT KIND ZWISCHEN ZWEI ENGELN
Holz 49X42
Mailand, Sammlung des Grafen Paolo Gerli
Früher in der Sammlung Benson in London, Wegen der rundlichen Formen, die den Einfluß
Boltraffios verraten, ist das Werk in die mailändische Periode des Künstlers zu setzen. Die
einfache und symmetrische Komposition hebt die zwei reizenden landschaftlichen Teile, die
an Cima erinnern, besonders herve
D59