Hälfte ihres Bluts Baslerin, kam nach jener familären Ueber- lieferung zur andern Hälfte aus fremdartigen Verknüpfungen, deren Spur sich über die mittelmeerländische Seite Frankreichs ins Orientalische verlor.» Hausenstein berichtet, wie in München von 1908 Ernst Kreidolf und Albert Welti die Aufnahme von Klee in den Bund zeich- nender Künstler betrieben, der Maler Ernst (nicht Max!) Liebermann sie hintertrieben habe, worauf immerhin die Auf- nahme in die schweizerische «Walze» habe erfolgen können. Schon vorher erzählt er von einer Italienreise der beiden Berner Schulkameraden Paul Klee: und Hermann Haller im Herbst 1901. Sodann von den Irr- und Entdeckungsfahrten auf eigene Faust; den Begegnungen, die Berührungen wurden. Hausen- stein geizt nicht mit Namen. Er ‚beschwört nach und neben manchen Andern Marees, Leibl, Cezanne, Matisse, Macke, Kandinsky, Marc, Jawlensky, Marianne Werefkin, den Dichter Christian Morgenstern, in Paris Le Fauconnier, Delaunay, Henri Rousseau, Picasso, und berührt alle «Einflüsse», die von Male- rei, Musik, Dichtung mit Sehen, Hören, Denken für Klee haben Nahrung und durch ihn Schöpfung werden können. Mit dem Aufenthalt in Tunis und in Kairuan, im arabischen Afrika, zusammen mit August Macke und Louis Moillkt im Jahr 1914, wird nach Hausenstein Klee «vollends er selbst». 1916 ruft ihn sein Vaterland zum Kriegsdienst. Vorerst ist er Infanterierekrut, dann der Reihe nach Anstreicher in einer Flugzeugfabrık, Bauarbeiter und schließlich Buchhalter bei der Fliegerei. Er findet dabei immerhin die Möglichkeit zur Darstellung und Auslegung des Kriegs in Zeichnungen auf seine Art. 1920 setzt Hausenstein die Feder ab, nach Spekulationen über die für die innere Gestalt von Klee:entscheidenden Impulse; über Was-werden-können, Müssen, Nicht-anders-können; über seine Wahlverwandtschaften mit Ost und West, Europa, Asien und noch einmal Afrika; über Beziehungen von Welt, Geist, Nerven, Blut und ihre Ausprägungen im Werk von Klee. Der Eindruck bleibt, daß Hausenstein über allem Wunderbaren, zeitweise Wunderlichen, in allem Wichtiger, und so früh schon, 9