phine und wählt als Bühne für sein rührendes Epos „Jocelyn“ die Gebirgslandschaft dieser Provinz und Savoyens. Unter dem Dutzend teils bedeutender, teils sicher achtbarer Maler aus dem Delphinat steht wohl der 1836 in Grenoble geborene Theodore Fantin-Latour voran, auch er wie Maler so auch Musiker. Sein Kunstmuseum. erhielt Grenoble am 31. Dezember des Jahres 1800. Der erste Konservator, Louis-Joseph Jay, hatte im Jahr zuvor mit einer Subskription unter der Bürgerschaft die Mittel für den Ankauf von 47 Gemälden verschiedener Meister zusammengebracht. Der erste von ihm aufgestellte Museums- katalog trägt den Titel: „Notice des tableaux des Ecoles fran- caise, italienne, allemande, flamande et hollandaise; des statues, sculptures, gravures, dessins et autres objets d’art exposes dans le musee de Grenoble, dont Pouverture aura lieu le 10 nivöse, an IX.“ Ein größerer und bedeutenderer Teil der damaligen Be- stände und dem Museum auch später noch vom Staat über- wiesenen Werke stammte aus den Requisitionen der franzö- sischen Armeen in den Palästen und Kirchen von Italien, Oester- reich und den Niederlanden, die nach dem Wiener Kongreß von 1815 durch die damaligen Alliierten zurückverlangt wurden, doch nicht alle den Heimweg wieder fanden; wie etwa der Altaraufsatz des Taddeo di Bartolo von 1390 aus San Paolo alPOrto in Pisa, auf dessen Rücksendung verzichtet wurde, „weil die Kosten des Transportes den Wert der Tafel über- steigen würden“; oder die beiden Heiligen von dem großen Altarwerk des Perugino aus dem Augustiner-Kloster in Perugia, von welchem andere Teile noch heute in Perugia, Toulouse, Lyon, Paris verstreut sind. Besonders ergiebig an Zuwendungen der Regierung wurde das Jahr 1811. Napoleon hatte sich 1810 mit Marie-Louise von Oesterreich vermählt, das Kaiserreich stand auf der Höhe seiner militärischen und politischen Macht. Eine große Sendung aus der Hauptstadt schloß damals in sich auch das mächtige Bild von Paolo Veronese (aus der vormals Königlichen Sammlung 3