wirft. Haben Sie das Bild mit dem rauchenden Hotei ge- sehen, oder die Mandarinenenten, das Sinnbild der Ehe, oder den Anstreicher? Ich verstehe, daß die europäischen Entdecker .dieses Kleinodes das Shashin gwafu zu den großartigsten Schöpfungen des Meisters zählten. Mit dem Shashin gwafu ist es aber nicht genug; in kürzeren Zeit- räumen folgen nun bis in die zwanziger Jahre hinein eine Reihe ähnlicher Publikationen: Hokusai Sogwa, grobe Zeichnungen, Denshin Gwakio, Spiegel der Zeichnungen, und wie sie alle heißen. Sie sind zum großen Teil vom Verleger unter dem Titel Hokusai gwafu nochmals zusam- mengefaßt und 1849 herausgegeben worden. In Kwacho gaden trägt Hokusai seine Tier- und Pflanzenstudien noch einmal zusammen. Wir sehen da den Märchenvogel Otori über einer Meerlandschaft, das Nie- dergehen der Wildgänse ins Schilf, dekorativ prachtvoll in die Bildfläche gesetzt. Ein neuer Höhepunkt kommt mit den 36 Fujibildern, deren ungeahnter Erfolg eine Vermeh- rung auf 46 Einzelblätter brachte. Wir zählen das Jahr 1823, Hokusai ist in die letzte Periode der Reife eingetre- ten. Ueberwunden sind Konvention und Schule, klar und eindeutig mit souveräner Ueberlegenheit formt der Mei- ster, der im Zenit seines Künstlertums steht, seine Bilder. Nicht umsonst nimmt Hokusai den Fuji zum Vorwurf, ist der heilige Berg doch jedem Japaner Inbegriff von allem Hohen und Schönen. Was Hokusai hier schafft, ist nicht mehr zu überbieten, und nicht umsonst erhob sich unter den Impressionisten Frankreichs ein Sturm der Begeiste- rung, als die ersten Fujibilder nach Europa kamen. Viel- leicht überbordete damals die Wertschätzung, als man glaubte, in den Fujibildern Letztes und Höchstes zu sehen, und Hokusai als den größten Meister aller Zeiten pries. Auf jeden Fall aber haben wir in den 36 Fujibildern die bedeutendsten Werke des Meisters. «Der Fuji von Kana- gawa aus» erhielt schon sehr früh allerlei Kommentare, da in diesem Bilde Hokusai plötzlich noch einmal zurück- greift und der Symbolik weiten Raum gibt. So scheidet er 12