Heihachiro, das seinerzeit eın Opfer der Blutrache der 47 Ronins wurde. Der kleine Hokusai, geboren im Herbst 1760, wird Tokitaro, der Erstgeborene, genannt. Schon mit zehn Jahren befreit er sich von den Fesseln der Um- gebung. Er macht sich als Ausläufer einer Buchverleih- anstalt selbständig und zieht vom Elternhaus weg in die Nachbarschaft. Wie das Wild seinen Standort ständig wechselt, so zieht Hokusai von einer Behausung zur an- deren. Von den 92 Wohnungen, die mit Sicherheit fest- gestellt werden konnten, liegen die meisten in der Vor- stadt Honjo. Doch vermag der Wohnungswechsel allein der seltsamen Inkognitohaltung seiner Persönlichkeit nicht zu genügen, er wechselt darum auch seinen Namen, und zwar sowohl seinen Familiennamen als auch seinen Namen als Dichter und Maler. Mit 13 Jahren heißt er sich Tetsuzo, es ist der erste von den über fünfzig selbstgewählten Phan- tasıenamen. Nach eigener Aussage beginnt seine künst- lerische Tätigkeit im Jahre 1775 mit Zeichnungen für die Buchillustration, zu einer Zeit, da er sich als Holzschneider in der Lehre befindet. Es dürften auch damals die ersten Gedichte entstanden sein. Mit 18 Jahren, da er ins Maleratelier des Shunsho ein- tritt, beginnt jenes rastlose fanatische Suchen nach den letzten künstlerischen Wahrheiten, das ihn nie mehr ver- lassen sollte. Wenige Stunden vor seinem Tode im 89. Al- tersjahr bittet er, nach den Aussagen seiner Tochter, den Himmel noch um ein paar Jahre Zeit, um richtig malen zu lernen. Wie ein Besessener arbeitet er bei Shunsho, sucht sich alles nur Erreichbare anzueignen, und bald schon trägt er den Titel eines’ Katsukawa Shunro. Neben der Malerei wird gedichtet. Es entstehen Romane und Haikai-Verse, die ihn zum beliebten Volkspoeten machen. Daneben stu- diert er die alten Meister der Kano- und Tosaschule, be- malt Fächer und Kunstgegenstände aller Art. Während das Shunsho-Atelier ahnungslos die Illustrationen zu den Ro- manen des Volksdichters Jobutsu durch Shunro ausführen