F 4 Begonia
Signiert: Der Szechuanese Chang Yüan
Aufschrift (Vierzeiler des Malers) :
«Auf den Boden des Säulenganges fällt raschelnd
Blatt um Blatt.
Der Westwind lässt den Reif zu Harsch gefrieren
Am steinernen Geländer wartet keiner mehr um
Mitternacht.
Und nur des sterbenden Leuchtwurms Licht gibt der
Begonie einen Schein»
Gı Winter-Pflaumen-Blüte
Signiert: Ta-Ch’ien Chang Yüan
Aufschrift. (Verse eines Freundes des Malers. Nicht übersetzt)
G 2 Kastanien
Signiert: Der zurückgezogene Chang Ta-Ch’ien
Aufschrift: (Ein Zweizeiler des Malers und Beischrift eines
Freundes, nicht übersetzt)
G3 P'’:i-Pa-Früchte
Signiert: Chang Yüan
Aufschrift : (Eine Glosse etymologischer Art über das Schrift-
zeichen P’i-Pa, im Chinesischen sowohl die hier ge-
malte Frucht bedeutend als auch ein Musikinstru-
ment, die chinesische Laute)
G 4 Bambus
Signiert: Der zurückgezogene Ta-Ch'ien
Aufschrift: Huldigung an Wen Yü-K’o
(Wen war der berühmteste Bambus-Maler der Sung-
Dynastie)
(Die Chinesen sehen in dem geraden Bambusrohr das aufrichtige
Verhalten eines Edeln. Dass das Wort «Bambusknoten» auf
chinesisch gleichzeitig «feste Grundsätze» heisst, hat die Beliebt-
heit des Bambus unter den Dichtern noch weiterhin gefördert.
Ferner ist das hohle Rohr des Bambus mit dem leeren Herzen
vergleichbar. Ein «leeres Herz» aber ist in China Metapher für
Bescheidenheit oder Demut, und so ist der Bambus auch Sym-
bol dieser Tugenden. Darum hat Wang Hui-Chih, der überall
in seinem Garten Bambus pflanzte, gesagt: «Wie könnte man
dieses Herrn» — gemeint ist der Bambus — «auch nur einen
einzigen Tag entraten” .
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