Frankreich erlernt, hatte dort die Maler der Barbizon-Schule und einige Impressionisten gekannt und wurde dann, nach Ru- mänien zurückgekehrt, der zart beschwingte, oft auch sehr sorg- los skizzierende Farbensänger des Landlebens seiner Heimat. Eın typischer Impressionist, endete er zuweilen ın einer zu schlaffen, festigkeitslosen Fleckentechnik, die in lauter Flim- mernebeln ertrank, Körperschwere und Umrisse vermissen ließ. Lauter Helligkeit waltet in seinen Bildern. Ein hauchhaftes Blau verbindet sich mit zahllosen grauen Tönen; Lichtgrün durchwirkt und umklingt eine ganze «Symphonie in Weiß». Da begegnen wir rumänischen Vorwürfen in langen Varianten- reihen; der Ochsenkarren, der das sommerliche Tal des Doftana- Flusses und die Unendlichkeit der walachischen Ebene durch- zieht; schlanke, «wie durch einen Ring gezogene» Mädchen tra- gen das Wasser vom Brunnen nach dem Dorfe, und ein Junger Hirte spielt die Flöte, und Volksmengen ziehen über staubige Straßen zum Markt. Ein idyllenhaftes Dasein, eine Welt wie ein leichtes Lied, jenseits jeder rauhen Kante, jenseits von Kom- pliziertheiten. Der Maler Zon Andreescu (1850-1882) wollte mehr und zer- brach daran und an seiner noch verständnislosen Umgebung. Sein ganzes Lebenswerk, das ein Jahrzehnt niemals nachlassender Leistungssteigerung umfaßt, ist gebändigte Spannung, in eine herbe, rauhe, wehmütig wirkende Hülle gekleidet. Auch er hatte Courbet erlebt und den französischen Realismus, auch er war lange vor andern, die berühmter und nicht immer wert- voller als er sind, Landschafter im Freilicht, war malerisch aus dem Gebiete der Farbe heraus. Es gibt von ihm ein Winterbild aus Barbizon — gegenwärtig in der Sammlung K. Zambaccian in Bukarest —, das den Vergleich mit überragenden Impressio- nisten aushält und vor zwölf Jahren, auf einer rumänischen Aus- stellung in Holland, großes und berechtigtes Aufsehen erregte. Eine unsagbar ehrliche, aufrichtige Konzentration der Empfin-