Amter, Würden und Rechte bestimmten Familien gehörten und vererbt wurden. Im Kreise der hikeshi doshin bewegte sich Hiroshiges Leben. Noch war die Feudalzeit nicht zu Ende, Yedo stand unter der Militärdiktatur des Shoguns. Der Kaiser war in Kyoto mit dem Klerus und der geistigen Elite des Landes. Yedo war eine Militär- und Handelsstadt, die Stadt der Theater, der Yoshiwaras, der Teehäuser und Vergnügungsstätten jeder Art, eine überreife Frucht am alten Stamme der Tokugawa-Zeit. Die hikeshi-doshin- Leute hatten Zeit, ergaben sich dem Vergnügen und spiel- ten die Herren im ganz kleinen Volke. Aus ihren Kreisen rekrutierten sich die Volkssänger, die Netzukeschnitzer, die Holzschneider und Surimonozeichner, die Teezere- monienmeister, Volksdichter und Kunsthandwerker. Es war die Kleinwelt von Hiroshiges Eltern, die Welt seiner Jugend, seiner Familie, seiner Bewunderer und seines Ruh- mes. Seine Lehrer kamen aus der hikeshi-doshin-Clique, sein Adoptivsohn und Schwiegersohn Shigenobu, auch der zweite Schwiegersohn, der Großrestaurateur Goto, der als Maler Shigemasa hieß, war aus diesem Milieu. Die Stellung als Brigadeoffizier bei den hikeshi doshin ermöglichte Hiroshige das Amt eines Flußinspektors, das ihn in der ganzen Tokaido (Ostmeerbezirk) herumführte. Auf solchen Reisen schuf er die Skizzen zu seinem größten und maßgebenden Lebenswerk, die «53 Bilder des To- kaido», | Das war das Milieu, in das Tokitaro Ando 1797 hinein geboren wurde. Schon als ganz kleiner Knabe soll er sehr gut gezeichnet haben; sicher wissen wir, daß er mit zehn Jahren bei Okajima Rinsai Malunterricht nahm (1807). Seine beiden Eltern starben 1809. Damit erbte er Amt und Titel eines Brigadeoffiziers der hikeshi doshin. Er war nun ı2jährig, sein alter Lehrer, der Maler Rinsai, nahm sich seiner an und versuchte Ende 1809, den kleinen Tokitaro bei Toyokuni unterzubringen. Toyokuni, dessen Atelier im Zenit seines Ruhmes stand, lehnte aber ab und Rinsai R