DAS WERK Für unsere Begriffe ist das graphische Werk von Dau- mier mit 4000 von Loys Delteil katalogisierten Nummern das gewaltigste, das wir kennen. Bei Hiroshige geht die Schätzung nur für die farbigen Blätter auf gegen 6000, mit den Bildern in Schwarz-weiß auf gegen 8000. Die Häufigkeit der sich wiederholenden Auflagen bis zu den modernen Neudrucken dieser Unzahl von Bildern steht im Verhältnis zur Größe der japanischen Städte und der eng beieinander wohnenden Volksmassen. Das Holzschnittwerk von Hiroshige ist noch nicht ın- ventarisiert, seine Masse erst an verschiedenen Stellen und ungleich weit abgedeckt. Am tiefsten ist bisher Edward Strange eingedrungen. Den seinem Hiroshige-Buch von 1925 beigegebenen «Katalog» bezeichnet er indessen nur als einen Versuch, mehr oder weniger genau die Folgen zu bezeichnen, von denen angenommen werden dürfe, daß sie dem durchschnittlichen Sammler erreichbar werden können, und als einen Beitrag an die Vorbereitung eines größeren und genaueren Verzeichnisses, Wenn er 60 Trip- tychen aufführt und 70 Einzelbilder von Figuren, Blumen und Tieren (ohne die 2 10 Fische und Meertiere), nicht weniger als 18 Tokaido und so andere Folgen von 6 bis 100 Bildern, so will er mit dem allem «nur Beispiele geben». Hülfsmittel, um die überquellende Menge der Bilder zu übersehen und zu gliedern, bieten bisher die von Spezia- listen sorgfältig bearbeiteten Kataloge von großen, vor- wiegend englischen Auktionen und Privatsammlungen. Dann die Werke selber. Der japanische farbige Holz- schnitt entsteht aus dem Zusammenwirken des Malers als Zeichner des Umrißbildes: des Holzschneiders, der nach der auf den Holzstock geklebten Zeichnung das Umriß- bild und nach dem vom Maler kolorierten Druck der Umrißzeichnung die Holzstöcke für die einzelnen Farben schneidet; des Druckers, der nach der Vorlage des Malers 16