bloße Bühne für menschliches Sein und Treiben wäre. Es ist die Landschaft an und für sich; doch fast immer große Landschaft mit kleiner menschlicher Staffage, oft kleinem menschlichem Gewimmel. Die ersten, verschiedene Fol- gen «Berühmter Ansichten aus der Osthauptstadt», japa- nisch Toto Meisho, Yedo Meisho, Yedo Yunshikei, erschei- nen schon vor und um 1830. Toyohiro ist 1829 gestorben, Hiroshige damit frei geworden. Es sind nur wenige The- men, um welche die Kunst dieses Landschafters kreist, und sie sind gar nicht nur die seinen, manche werden vor und neben ihm auch durch andere Meister abgewan- delt. Ganz ihm gehört aber die «Tokaido», der Ostmeer- Weg, die Überlandstraße zwischen den beiden Haupt- städten Yedo und Kyoto mit ihren 53 Rast- und Relais- stationen. Sie führt von der Yedo-Brücke zur Kyoto- Brücke und leitet, was auf ihr wandert, marschiert. reitet oder in der Sänfte reist, vom Strand mit blauer Bucht und weißen Segeln durch Ebenen, Flußläufe, Schluchten und Gebirge. Die 55 Bilder der Tokaido entstehen nach 1832. 1834 ist die Reihe vollständig. Sie wird immer und immer wie- der vom Künstler, und nicht einmal von Hiroshige allein, im Gleichschritt mit der fliehenden und kommenden Zeit nach Komposition und Farbe erst wenig, dann immer freier umgebildet und umspielt und von den Verlegern in neuen Varianten und Variationen dem Volke dargeboten, verändert auch in der äußern Form: im herkömmlichen Breitbild, aber auch in Hochformat, und in verschiedenen Größen, bis zu einer Liliput-Ausgabe mit je 20 Bildern auf nur drei Blättern. Für die Darstellung des zweiten großen Reiseweges, der Kisokeido-Straße, teilt Hiroshige in die 70 Bilder sich mit Keisai Eisen (1792—1848) im Verhältnis von 2 zu ı Ebenso fest wie bei den Tokaidoreihen mit ihren ein für allemal gegebenen 53 Stationen ist die Bind an eine übernommene Ordnung in den Themen der Ger Bilder- Folge der Landschaften vom Biwa-See. Es sind die The- 19