Datierte Zeichnungen von Füßli sind in fast lückenloser Folge aus sieben Jahrzehnten, von 1750 bis über 1820 hinaus er- halten. Die Reihe der 90 Bilder unserer Gedächtnisausstellung beginnt mit den zwei groben Kompositionen der Eidgenossen und des Beisammenseins von Füßli und Bodmer, die auf Be- stellungen seiner Zürcher Freunde bei Anlaß seines Aufent- haltes in Zürich auf der Rückreise von Rom nach England im Winter 1778/79 zurückgehen, und erstreckt sich über die ganze Zeit seiner Tätigkeit in England ebenfalls bis gegen 1820. Anhaltspunkte für ihre stoffliche und zeitliche Bestimmung bie- ten datierte Zeichnungen, als Einzelblätter oder Buchillustra- tionen erschienene Kupferstiche, der Londoner Ausstellungs- kalender, Briefstellen in der Korrespondenz des Künstlers mit seinen Freunden, und die Formensprache, die parallel mit der ausgesprocheneren Handschrift der Zeichnungen auch in den Bildern von sichtlich durch die Antike und die große ita- lienische Kunst bestimmter Haltung sich zu deutlich nordischer und schließlich immer „englischerer” Romantik lockert und zuspitzt. Mit den Folgen von Veränderungen in Malschicht und Firnis und dadurch bedingter der Erscheinung in der Farbe und im Helldunkel, und bei dem ungleichen Zustand der Er- haltung und Freilegung, ist der Aspekt von Bildern auch innerhalb zeitlich und formal zusammengehöriger Gruppen heute oft sehr verschieden, verschieden sicher sehr oft auch vom ursprünglichen Aussehen der Werke. Ganz allgemein,