bescheidenen Formaten der silberhellen oder gedämpft grünen, braunen und grauen Figuren und Landschaften von Corot. Der größte Saal ist eine Sammlung in der Sammlung, von satter Fülle in der Erscheinung der einzelnen Persönlich- keiten und der Abwandlungen von Werk zu Werk. Den Bilder- gruppen von Courbet, Delacroix, C&zanne, Renoir antworten mit je einem oder zwei Bildern an der Rückwand die Zeit- und Gesinnungsgenossen dieser Meister, Manet, Sisley, Pissarro, Monet, Gauguin, und, mehr noch von diesen Glücklichen abgerückt, im eigenen unbestrittenen Bereich, Van Gogh, von Toulouse-Lautrec, dem ebenfalls vom Schicksal belasteten, sekundiert. IV Mit der staunenden Versenkung in Bild um Bild fühlt der Betrachter nur immer stärker sich auch im Bann des Ganzen und forscht auch bei aller nur dankbaren Hingabe nach dem Geheimnis und Gesetz dieser Sammlung. Er sieht und spürt, daß es kein von außen herangetragenes oder sonst über- nommenes, sondern nur ein vom Eigentümer selbst in Zeit und Stoff und in sich selber gefundenes und gewonnenes sein kann. Wie es an sich sein möge, im Ergebnis stellt es sich so dar, daß für die Sammlung aus jeder Zeit und jedem Land die Bilder mit gleich starker Aktualität von Form und Stoff gewählt werden; die Werke, in denen die charakteristische künstlerische Form der Zeit auch dem von dieser Zeit, und dem Künstler als ihrem Sohn, am intensivsten mitgelebten Thema dient: über der tiefsten menschlichen Erregung die höchste künst- lerische Leistung. Kunst und Natur sei Eines nur. So dominiert im ausgehenden Mittelalter und für diese Zeit in der Sammlung Reinhart das religiöse Bild, mit der Verkündi- gung vom Oberrhein, der Anbetung der Könige des nieder- iX