sie unverpflanzbar in sie hinein. Wandmaler geblieben, erst recht geworden, sind Bodmer und Hügin; dieser mit besonderer. Beflissenheit um Präzision und Festigkeit der Komposition und Klarheit der Beziehungen von Farben und Formen; Bodmer im StofFlichen und Formalen irgendwie freigebiger und für den Beschauer entgegen- kommender. Huber scheint sich beim sorgfältig angeleg- ten und in den Massen bedächtig ausgewogenen 'Tafel- bild gleich wohl zu fühlen wie beim Wandbild. Kündig hat den Dekorationen in der Universität zehn Jahre später ein dreiteiliges Fresko Adam, Eva, Die Schlange, im Predigtsaal des Kirchgemeindehauses Wiedikon folgen lassen, sich aber sonst ganz dem direkten Studium der Landschaft und der Menschen seiner täglichen Umgebung hingegeben. Auch Meister und Pfister malen ausschließ- lich Tafelbilder; Meister mit kräftiger Betonung und oft festlicher Illuminierung der plastischen und farbigen Struktur von heimischen und fremdländischen Städten, Bergen und Gewässern. Pfister, im Gegenständlichen und in der Zeichnung oft ein Bürgerschreck, ist in der Farbe eben so oft von feinschmeckerischer Gewähltheit. Wenn man die Bilder daraufhin liest, so haben sie auch Grösse. Mit dem Wandbild hat freilich solche sich selbst genü- gende Malerei, auf kleinster Fläche, mit an sich belang- losem Thema das denkbar wenigste zu tun. Sie ist die Umkehrung seiner Eigenschaften. Die heute fünfzigjährigen Jugendfreunde sind älter ge- worden, doch nicht alt; die Jahre haben in jedem gereift, was ihm von Anfang an gegeben war; über das allge- meine der Zeit ist herausgewachsen das einmalige der Persönlichkeit. W. Wartmann 192