Die Bewegung Im Sommer 1914 hatte Zürich seine große „Schweize- rische Arbeiter-Dilettanten-Kunstausstellung“, im Sommer 1936 Basel eine Ausstellung ”Peintres Naifs”. Zwischen- hinein stand einmal der Plan einer internationalen Volks- kunst-Ausstellung, die in Bern hätte stattfinden sollen, nahe vor der Verwirklichung. Die Veranschaulichung des Drangs der Arbeiter nach künstlerischer Betätigung war nach der Erklärung ihrer Veranstalter die Absicht der Arbeiter-Dilettanten-Kunst- ausstellung, ihr Ziel mehr ein psychologisches als ein künstlerisches, ihre künstlerischen Werte mehr als bei den technisch fortgeschrittenen bei den naiven Leistungen. Das Vorwort der Basler Ausstellung nimmt deren „bald rührend zarte, bald kräftig unmittelbare“ Werke zum voraus in Schutz gegen verständnislose Leichtfertigkeit und verheißt tausend freudige Ueberraschungen dem nach- fühlenden Eingehen auf die „Natursprache dieser holden Kunstweise“. Und auch eine Volkskunst-Ausstellung ist darauf angelegt, „die Weise“ aufklingen zu lassen, die, stärker als der einzelne Sänger, viele zum Singen bringt. Die vom Konservator des Museums, Monsieur Andry- Farcy, und dem Historiker Monsieur Henry Debraye in Grenoble, zusammen mit dem Pariser Kunstschriftsteller Maximilien Gauthier im verflossenen Sommer für Paris aufgebaute Ausstellung faßt die Erscheinung der „volks- tümlichen Kunst“ an einer andern Stelle. So widerspenstig sich als ganzes ihr Titel und Thema „Les maitres popu- laires de la realite der Uebertragung in unsere Sprache und Vorstellung entgegenstellt, so unumstößlich tritt für