Ganz für sich stehen die packenden Farbexperimente von Ella Bürgin (Paris). Zu den Ueberraschungen dieser Ausstellung gehört Serge Brignoni (Paris-Bellinzona), der in seiner Eisenplastik wie in seinen großformatigen Bildern Wichtiges erwarten läßt. Alberto Giacometti hat, trotzdem er in der Plastik bereits zu den entscheiden- den Erscheinungen gehört, anscheinend noch einen Weg vor sich, den er sich nicht leicht macht. Außer dem Nachwuchs haben wir drei große Erschei- nungen, deren Lebenswerk über zwei Jahrzehnte lang verfolgt werden kann, zu dieser Ausstellung gebeten: Paul Klee, Hans Arp, Le Corbusier. Paul Klee ist von Bern ausgegangen und nach Bern zurückgekehrt. In seinen graphischen und malerischen Zeichen spiegelt sich die Entwicklung seit 1919, ohne jemals aus dem eigenen Spektrum zu geraten. Wie Arp und Corbusier geht er erst in den letzten Jahren zu größeren Formaten über. Hans Arp, der Elsässer, lebte lange bei uns und gehört mehr hierher als mancher, den wir aufgenommen haben. Er verbrachte seine Jahre in Zürich sehr einsam, aber er hat tiefe Spuren hinterlassen. Weiß man, was Es für eine moralische Kraft braucht, um kompromißlos eine große und saubere Linie durch Jahrzehnte zu halten? LeCorbusier. Zum erstenmal seit 1923 konnten wir Le Corbusier veranlassen, seine Bilder der Oeffentlichkeit zu zeigen. Drei Bilder gehören der Frühzeit an. Sie sind inzwischen klassisch geworden unter dem Namen: Puris- mus. Sie tragen noch den Geschlechtsnamen: Jeanneret. Drei Bilder stammen aus der allerletzten Zeit. Die ganze Hartnäckigkeit, Wildheit und Jugendlichkeit eines Tem- peraments liegt in ihnen, das über Kraft genug verfügt, die Fülle von drei Lebenswerken in sich zu vereinigen: Architektur, Malerei und Schrift. Die Hälfte der Zeit des großen Architekten gehört auch heute noch der Malerei. Er ringt mit der ganzen Zähig- keit seiner jurassischen Handwerkerahnen an der Be- zwingung dieses Problems. In seinem Atelier häufen sich die großformatigen Bilder, von denen keines die Werk- statt verlassen darf. Recherches! Recherches! Man kann die heutige Architektur durchaus schätzen, wenn man sie allein nach Erfüllung der Funktion, ihrem Wunsch nach Licht, Luft, Oeffnung beurteilt. Das, was