ı* Sumidagawa-no-Asagiri; — gez. Ichiyüsai Kuniyoshi gwa Herausgeber: Morgennebel am Sumida-Fluß Enbun Die Alten pflegten zu sagen: Hana wa Sakura, Hito wa Bushi, „Die Kirschblüte unter den Blumen, der Bushi (Samurai) unter den Männern“. Das Bild zeigt die weitberühmten Kirschblüten, die sich längs dem Ufer der Insel Mu- kojima besonders lieblich entfalten. Drei Frauen betrachten die noch vom Morgendunst umhüllten Blüten. Die mittlere trägt einen Kimono mit violetten Wistarien auf schwarzem Grund und reicht ihrer Freundin die Tabakpfeife. Hinter der rechts stehenden streben einige Blumenverkäufer zum Markt. Jenseits des Flusses zeichnet sich das Gehölz des Kinryuzan-Tempels im Bezirk Asakusa. (6) 15 Yedo Shokei; — gez. Ichiyüsai Kuniyoshi gwa Herausgeber: Ein schöner Punkt in Yedo, der Blick von Nakasu gegen die Eitai-Brücke Nakusu, wörtlich die mittlere Untiefe, ist eine seichte Strecke im untern Lauf des Sumida- Flusses. Die Eitai-Brücke ist die längste, die den Fluß überspannt und die größte in der Hauptstadt, sowie ein beliebter Vorwurf für Werke der Malerei und Dichtkunst. Das Bild zeigt einen Schwarm Kinder, die am Ufer des Sumida-Flusses Drachen steigen lassen und andere Spiele treiben. Rechts zieht sich die lange Fensterreihe in der weißen Mauer eines Daimyo-Sitzes hin. (111) 16 Miyamoto Musashi; — gez. Ichiyüsai Kuniyoshi gwa Herausgeber: Miyamato Musashi befragt einen Fremdling über seine Zukunft In der Feudalzeit war die Beherrschung der Fechtkunst eines der ersten Erfordernisse für einen Krieger; ohne sie konnte kein Bushi oder Samurai in den Dienst eines Daimyo gelangen. Anderseits gab sie dem Samurai die Möglichkeit, so hoch wie ein Daimyo zu steigen oder doch sich einen hohen Rang zu gewinnen. Deswegen strebten alle ehrgeizigen jungen Samurais nach der Meisterschaft in der Fechtkunst und reisten im Land herum, um sich im Waffengang mit den verschiedenen Meistern im Fach möglichst große Er- fahrung zu erwerben. Miyamoto Musashi war der gefeiertste Zwei-Schwert-Fechter im ganzen Land. Er war so gewandt, daß er zu Beginn der Tokugawa-Zeit über sechzig schwere Wettkämpfe ruhmvoll gewann und nie besiegt wurde bis zu seinem Tod im Jahre 1645. Das Bild zeigt ihn bei der Befragung eines ausländischen Wahrsagers, der sein Gesicht im Spiegel prüft. Wie die Prüfung ergab, wurde er der wunderbare Meisterfechter der Tokugawa-Zeit. (152) 17 Sumida-gawa no Yü-Sakura; — gez. Chöörö Kuniyoshi gwa Herausgeber: Kirschblüten am Abend, am Ufer des Sumida- Flusses Unter den doppelblättrigen Kirschblüten am Sumida-Ufer steht rechts eine Frau, die Spielzeug an einem Bambusrohr über der Schulter trägt. Sie lockt mit einer Papiermaske ein Kind, das von einer zweiten Frau begleitet ist; dieser reicht die dritte ihre brennende Tabakpfeife. Das Bild stellt O-Hana-mi, den Kirschblütenspaziergang von drei Frauen aus dem niederen Volk der Tokugawa-Zeit der. (23) ‚an