ohne Ansehen von Alter und Stand. Kein Land vermöchte an Lieblichkeit es aufzunehmen mit Japan, in der Zeit, da die Kirschbäume in voller Blüte stehen. Das Bild zeigt drei Frauen in Bewunderung der Kirschblüten am Ufer des mit Vergnü- gungsbooten bedeckten Sumida-Flusses bei Mukojima und der Adelsstadt Yedo. Die vorderste hält an einem Bambusstab ein Miyako-dori (Austerntaucher)-Spielzeug ge- schultert, die mittlere dreht sich im Schreiten um, wahrscheinlich nach diesem altehr- würdigen Spielzeug, die dritte geht ruhig ihres Weges. (47) Sadahide, Gyokuransai Schüler des Kunisada, vor 1844 56 Ouchi Kassen; - gez. Gyokuransai Sadahide gwa Herausgeber: Der Kampf um Ouchi Yamaguchi In den Zeiten der Oan, Meitoku und Oei (1368—1427) gewann der Feudalherr Yoshihiro Ouchi unter dem dritten Shogun der Ashikaga-Dynastie, Yoshimitsu, dank seinen militärischen Fähigkeiten die Provinzen Nagato und Buzen. Dies erregte das Mißfallen des Shoguns, aber dessen Befehl an Shoni Kikuchi, den Yoshihiro anzugreifen blieb ohne Erfolg. Im Oktober des 6. Jahres Oei (1399) kam Yoshihiro mit den vereinigten Heeren der Provinzen Tsukushi und Chugoku nach Sakai, konnte aber gegen die Hauptstadt nichts ausrichten. Indessen trat er in Verbindung mit dem Regenten von Kamakura für eine Gelegenheit, sich der Hauptstadt zu bemächtigen. Auf die Vorstellungen des Shogun, von derartigen Plänen abzusehen, antwortete er nicht. So führte der Shogun selbst sein Heer nach Yawata und befahl seinen Generälen Motokuni Hatakeyama, Yoshimasa Shiba, Yorimoto Hosokawa usw. den verwegenen Rebellen anzugreifen, während die Armee des Shogun die Festung des Yoshihiro erstürmte und verbrannte. Yoshihiro drang in das Lager von Motokuni ein und wurde im Verzweiflungskampf von dessen Sohn erschlagen. Sein Sohn Morimochi ergab sich und konnte damit das Lehen seines Vaters für sich bewahren. Das Bild zeigt den nächtlichen Sturm auf die Festung Ouchi des Yoshihiro bei Sakai, unweit Osaka. (24) 57 Chushigura Gishi Homo-no-Zu; —- gez. Gyokuransai Herausgeber: Sadahide gwa Yamaguchi Die 47 Ronin nehmen Rache für Asano Nagaaki Yoshihide war Oberzeremonienmeister am Hof der Shogune der Tokugawa-Dynastie und hatte den Herrn des Ako-Schlosses Asano Nagaaki über das Empfangszeremoniell bei der Ankunft des kaiserlichen Gesandten zu unterrichten, der im März 1701 erwartet wurde. Als eingefleischter Geizhals versuchte er nicht nur, sich hoch bezahlen zu lassen, ohne doch ihn die Vorschriften richtig zu lehren, sondern er beleidigte Nagaaki schwer, indem er sagte, er sei nur ein Landjunker. Dieser schlug ihn dafür ins Gesicht und mußte deswegen auf Befehl des Shogun Harakiri begehen. Daraus ergab sich für seine treuen Vasallen der Anlaß ihn zu rächen. Diese bewegte Geschichte füllt stets die Häuser, wo nur sie auf der Bühne dargestellt wird und ist Gegenstand sowohl von Gemälden, als auch von zahllosen Holzschnitten. Das Bild zeigt, wie in der Winternacht des 14. Dezember 1702 die 47 Ronin kämpfend in das schöne Haus des geizigen Yoshihide im Honjo-Viertel von Yedo eindringen und ihn ergreifen, um ihn zu enthaupten. (101) 18