163 Takanawa Chushun-no-Kei; — gez. Kunisada aratame Herausgeber: ni dai me Toyokuni gwa Ezakiya Frühling in Takanawa Takanawa ist eine Anhöhe im südlichen Teil der Stadt, die einen weit gespannten Aus- blick über die Bucht von Shinagawa (Tokyo) gewährt. Es ist berühmt als Standort für den Genuß des Sonnenaufgangs und des Mondscheins. Das Bild zeigt die ausgedehnte Sicht über die ruhig blaue Shinagawa-Bucht, unter einem rosenroten Himmel, mit vor Anker liegenden Segelschiffen. Eine Frau trägt gemeinsam mit einem munteren Mädchen ein Bündel Spielzeug an einem Bambusstab. Beide haben an dem warmen Frühlingstag ihren Kimono über die rechte Schuler zurückgeschlagen. Rechts außen sind massive Wagenräder sichtbar, links eine Laterne und Schrifttafeln mit dem Hinweis auf ein eben stattfindendes Buddhafest. Hier steht eine dritte Frau mit einem fröhlich hüpfenden Kind an der Hand. (123) 164 Yedo Hakkei-no-Uchi; Ryögoku-no- Yusho; — gez. Kunisada aratame ni dai me Toyokuni gwa Herausgeber: Abendrot bei Ryögoku, eine der Acht Ansichten aus Yedo —Shimizuya Kein Ort in Tokyo vermag uns freundlichere Empfindungen zu vermitteln als das Sumida- Ufer, im besondern bei Ryogoku. Deshalb zieht wie in der Tokugawa-Zeit auch heute noch das Volk in Scharen hierher, um eine Luft zu atmen wie man sie sonst nirgends findet. Die Ryogoku-Brücke ist im Abendschein von Menschen überfüllt. Unter der Brücke sammeln sich gedeckte Boote mit fröhlicher Gesellschaft. Rechts vorn schaut ein anmutig gekleidetes Mädchen nach einer Freundin aus. Die Frau in der Mitte ist daran, bei einer auffallend hübschen Straßenhändlerin einen Blumenstock zu erstehen. (148) 165 Bijin Tori-Awase; — gez. Ichiyösai Toyokuni gwa Herausgeber: Schöne Frauen lassen Hähne kämpfen Sanoichi Der schon in Aufzeichnungen aus der Mitte des 5. Jahrhunderts erwähnte Sport des Hahnenkampfes wurde vor allem in der Tokogawa-Zeit gepflegt. Es heißt, daß ehemals auch im Bezirk des Kaiserpalastes Hahnenkämpfe abgehalten wurden. Das Spiel war nicht nur in Japan, sondern in weitem Maß auch in China verbreitet. Das Bild zeigt einen kreisrunden Kampfplatz, wie für einen Ringkampf. Die Frau rechts hält einen weißen Hahn, der zum Losbrechen bereit ist. Der Hahn gegenüber erhält in Erwartung des heißen Kampfes noch einmal Futter. Das hübsche Mädchen in der Mitte ist die Schiedsrichterin. (194) 166 Setsu-ge-Kka-no-Uchi; Hana-Gumori; — gez. Ichiyösai Toyokuni gwa Herausgeber: Eines von Schnee-, Mond- und Blumen-Fahrten, Ibasen Bewölktes Wetter zur Kirschblütenzeit Das Bild zeigt ein am Sumida-Ufer anlegendes Hausboot, augenscheinlich bereit zur Überfahrt nach dem für seine prachtvolle Kirschblüte berühmten Mukojima. Das Boot ist wohl ausgerüstet mit einem Bambusvorhang und auf einem roten Lacktablett bereit- gestellten Erfrischungen, die mit Papier sorgsam vor dem Staub geschützt sind. Von den drei schön gekleideten Frauen, die zum Stand der Geishas zu gehören scheinen, sitzt eine schon im Boot, die zweite steht am Bug, die dritte kommt die Treppe herab. (42) 44,