mit der hut bezalt, item frowenklöster ufbrochen, etlich geschmächt und hinweg gefüert, und semlicher muotwillen getriben, daß die burger und d’Franzosen selbs ein grusen und klagen darab hatten, als derglichen von Eidgnossen nie gehört. Deshalb ein from stat Bern sunderliche nachfor- schung tät, ouch am profosen Burkhart Schützen, am schriber Niclas Manuel, iren burgern, und an Hans Schleiffen, ihrem rüter — bi diesem für wol erwarmten — die kelchdieb und frefler zestrafen. Aber da ward von keiner straf gehört, biß daß geredt ward, die harte straf an der Picoca wäre zuo Novara verschuldet worden». Daraus Manuel mit der Beteiligung an unerlaubter Plünderung zu be- lasten, z.B. noch Stumm S. 8/9 und Koegler im Basler Katalog S. 5, ist nicht erlaubt. Anshelm berichtet, daß bei den drei Berner Amtspersonen Schütz, Manuel und Schleiff, und zwar den ersten beiden als Burgern, dem letzten als wenigstens in Bern schon warmgesessenem, als Vertrauens- leuten genaue Nachfrage über die Frevier gehalten worden sei, in keinem Fall sind Schütz, Manuel und Schleiff selber die Frevier. Diese Lesung des Textes wird als einzig mögliche bestätigt durch Professor Dr. O. Groeger, Redaktor des Schweizerischen Idiotikons, 9. Juli 1936. Das Bewerbungschreiben um die Weibelstelle abgedruckt bei Baech- told, S. XXIX Anm. 1 S. 8/9. Alle literarischen Werke neu ediert in Baechtold, Niklaus Manuel. Ss. 5 Manuels künstlerische Entwicklung beleuchtet zusammenfassend außer Sal. Voegelin in dem erwähnten Buch von Baechtold und L. Stumm in der Monographie von 1925, P. Ganz, in dem Werk Die Malerei der Früh- renaissance in der Schweiz, Zürich 1924, SS. 146-—161, mit zahlreichen Ilu- strationen, wie auch L. Stumm. H. Koegler stellt im Jahresbericht 1924 der Offentlichen Kunstsammlung Basel das Holzschnittwerk Manuels zu- sammen, die gesamten Zeichnungen mit wissenschaftlicher Beschreibung und dem Versuch einer durchgehenden Datierung im Katalog, Beschrei- bendes Verzeichnis der Basler Handzeichnungen des Niklaus Manuel Deutsch, nebst einem Katalog der Basler Niklaus Manuel-Ausstellung im Kupferstichkabinett, Mitte Februar bis Ende April 1930, herausgegeben im Auftrag der Kommission für die Offentliche Kunstsammlung in Basel von Hans Koegler, Basel 1930, 16 Tafeln. Reproduktionen von Zeichnungen mit kunstgeschichtlicher Würdigung bringen Ganz, Handzeichnungen schweizerischer Meister des XV.—XVIII. Jahrhunderts, im Auftrag der Kunstkommission unter Mitwirkung von Prof. D. Burckhardt und Prof. H. A. Schmid herausgegeben von Prof. Dr. Paul Ganz, Conservator der Öffentlichen Kunstsammlung zu Basel, I, Il, III (1904—1908), und Hugels- 38