hindurch schreibt, sind neben den Aufzeichnungen federgewandter Freunde, der bunten Chronik der Tagespresse, den Akten des Kriegs- und Zivilgerichtes, die ergiebigste und treueste Quelle für sein Wesen und die Geschichte seines Lebens und Werkes; wenn nur beachtet wird, daß sie in Gehalt und Ton sich immer auf die Adressaten ein- stellen. Fünf Jahre Unterricht im Petit S&minaire von Ornans, 1831—1837, mit geistlicher Leitung und ungefähr dem Lehrstoff eines Untergym- nasiums, sollen den unbändigen Knaben zum künftigen Akademiker machen. Die Schulfächer sagen ihm weniger zu als Streifereien in der nähern und weitern Umgebung des Fleckens und der Zeichenunter- richt des einen der geistlichen Herren. Er wird der Lieblingsschüler dieses Pere Beau. Das Ergebnis sind volle Skizzenbücher und einige Versuche in Öl des jungen Courbet, sowie sein Bildnis in den Zügen des Winzerheiligen St. Vernier, den der Lehrer für die Kirche von Ornans malt. In der strengeren Ordnung des College Royal in Be- sancon packen ihn der Widerwille gegen das Internatsleben, und das Heimweh. Er zeichnet aus dem Kopf Ansichten von Ornans, um sie in den Ferien mit der Natur zu vergleichen, und findet die gemein- samen Zeichenstunden mit hundert lärmenden Schülern für ihn un- ergiebig. Schon gegen Ende 1837 schreibt er in einem seiner Protest- briefe nach Hause: Wenn ich denn doch in jedem und überall aus der allgemeinen Regel heraustreten muß, so werde ich nun also meiner Bestimmung folgen. Besancon, mit reicher Vergangenheit seit den Zeiten von Julius Cäsar, besaß eine Akademie für Wissenschaften und Künste und im besondern eine Schule für Malerei und Plastik, die um 1770 auf Be- treiben des Malers Melchior Wyrsch aus Buochs errichtet worden war. Courbet läßt, wie er im Frühjahr 1838 endlich die Befreiung aus dem Internat erlangt hat, die Schule völlig liegen und arbeitet mit Studierenden der Malakademie zusammen und bei deren Direktor. Von dem bisherigen Schulgenossen Max Buchon aus Salins wird 1839 in Besancon ein Bändchen Gedichte mit lithographierten Vignetten von Courbet gedruckt. Sein Zimmer hat Courbet in dem Hause, wo 1802 Victor Hugo zur Welt gekommen ist; von dessen jungem Ruhm in der Hauptstadt (1822 Odes, 1827 Cromwell, 1829 Les Orientales, 12