menico Feti, Canaletto bei den späteren schätzt, daneben Ribera, Zur- baran, Velazquez bewundert und über alle Rembrandt stellt, so wählt er auch unter den Zeitgenossen seine Vorbilder oder Prüfsteine durch- aus selbständig. Er kopiert Gericault, Delacroix, Jean Victor Schnetz, Robert-Fleury. Die Entscheidung für eine Tagesgröße ist nötig, um einen Protektor zur Aufnahme in die alljährliche, und einzige Aus- stellung des Salon zu erhalten. So geht er drei-, viermal ins Atelier des Barons Charles-Auguste-Guillaume-Henri-Frangois-Louis de Steu- ben (1788—1856), „um über das zu lachen, was dort gemacht wird‘; als offiziellen Patron bei der Anmeldung zum Salon findet et einen andern Historienmaler, Auguste Hesse (1795—1869), mit persön- lichem Wohlwollen und Verständnis für seine Arbeit. Vor 1844 schreibt Courbet nichts von der Absicht einer Beteiligung an der Ausstellung. 1844 reicht er, ohne mehr davon zu sagen, sein Bild, „mon tableau“, und auf ausdrücklichen Rat von Auguste Hesse auch das zwei Jahre zuvor entstandene Selbstbildnis mit schwarzem Hund ein. Dieses wird angenommen und erhält einen guten Platz. Im Verzeichnis zur zweiten Sonderausstellung von 1867 gibt Cour- bet, nach längst errungenem Sieg, einige Hinweise auf seine Erfolge und Mißerfolge beim Salon und kommt dabei für die Zeit von 1842 bis 1847 auf je vier Ablehnungen für den Homme bless€ und die Amants dans la Campagne, und sechsmalige Ablehnung für „l’Auteur jeune‘“, Seine Briefe aus den 1840er Jahren sind zuverlässiger, sie melden, wie viele und welche Werke er bereitstellt, und welche ange- nommen werden: 1844 eines von zweien, 1845 eines von fünfen, 1846 eines von acht, 1847 keines von dreien. Das Urteil der Jury an sich plagt ihn nicht, die Herren vom ‚Institut‘ interessieren ihn gar nicht, aber um bekannt zu werden, muß man ausstellen können. Er ist mit seiner Empörung nicht allein; die Gründungsakte für einen Salon der Unabhängigen vom ı5. April 1847 trägt neben der seinen auch die Unterschriften von Ary Scheffer, Daumier, Decamps, - Delacroix, Dupre, Th. Rousseau. Nach der Februar-Revolution erschrecken ihn die Juni-Tage von 1848 durch ihre Grausamkeit. Er glaubt, daß in Frankreich niemals so Gräßliches sich abgespielt hat, selbst nicht in der Bartholomäüsnacht, 16