Im Namen seiner Künstlerkommission stellt Courbet am 14. 
September 1870 an die Regierung der Nationalen Verteidigung 
den Antrag, daß das Symbol einer überwundenen und unwürdigen 
Dynastie, mit der Verherrlichung von Krieg und Eroberung, das 
zudem jeden künstlerischen Werts ermangle, im Einklang mit der 
neuen politischen Ordnung und den für sie maßgebenden Ideen ent- 
fernt werde, und ersucht für seine Kommission um die Ermächtigung 
zur Wegnahme, wie für die Entfernung eines zweiten Napoleon- 
denkmals in Courbevoie. Der Antrag wird von der Regierung nie 
aufgenommen. Courbet beklagt sich darüber noch in einem Brief 
nach Ornans vom 23. Februar 1871. Er äußert in dieser Zeit — nach 
der Entwaffnung von Paris und dem vorläufigen Waffenstillstand 
vom 28. Januar — befremdende Ansichten über die allgemeine Lage. 
Die Einschließung durch die Deutschen sei nur ein Bluff gewesen, 
da die reaktionäre Regierung um keinen Preis es habe haben wollen, 
daß Frankreich durch die Republik gerettet werde; wenn in der 
Regierung aufrechte Republikaner gesessen hätten, so stünde jetzt 
kein Prussien auf französischem Boden. Vollzogen wird der Antrag 
drei Monate später, nicht durch Courbet und seine Künstlerkommis- 
sion. Vom Feind stets enger eingeschlossen, beschossen, ausgehungert, 
ohne Verbindung nach außen, sich selber überlassen, hat die Stadt 
mit ihrer Übergabe den Waffenstillstand eingeleitet, der für das ganze 
Land zum Frieden führen soll. Kaum ist dieser Ende Februar im 
Auftrag der Regierung von Bordeaux durch "Thiers vorläufig ab- 
geschlossen, so erhebt sich Paris in der Commune „zur Abwehr einer 
monarchistischen Restauration‘. Die Revolution besetzt das Stadt- 
haus und ernennt ihre Räte in den Stadtkreisen. Am ı2. April be- 
schließt der Gesamtrat von Paris, die Vendömesäule umzulegen, sie 
fällt am 16. Mai, zwei Wochen vor der endgültigen Niederwerfung 
des Aufstandes durch die nach Versailles zurückgekehrte Regierung. 
Courbet unterstellt sein Leben dem Schicksal der Stadt Paris. An 
der Spitze der Künstlerkommission bezieht er Stellung mit Anträgen, 
Protesten, Erlassen, zu großen und kleinen Dingen. Beim Näherrücken 
der Deutschen verliest er Ende Oktober zwei „Briefe an die deutsche 
Armee und an die deutschen Künstler‘, als Aufruf zum Abbruch des 
Krieges und dauernder Versöhnung der Völker in den „Vereinigten 
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