IT 13 In der engen Spanne von zwei Jahrzehnten sind rings im Land zahlreiche neue Wandmalereien und Mosaiken ausser an her- kömmlichen Stellen auch in und an Geschäftsbauten und Wohn: blöcken entstanden. Zu ihrem äusseren Vorhandensein kommt gegenüber der jüngsten Vergangenheit auch eine veränderte Gel» tung. Das Rahmenbild ist heute als Sammlungsobjekt und als Gebrauchsgegenstand nicht mehr so begehrt wie noch vor kur- zem; in dem Grad als die Sammler seltener geworden sind, treten nun Firmen, Korporationen und Behörden für das Wandbild ein, das mehr zu der Gemeinschaft spricht und ihr gehört. Doch sieht es aus, wie wenn die breitere Oeffentlichkeit einstweilen noch nicht Zeit gefunden hätte, dieser neuen Werke und ihrer für uns wieder neuen Kunstform recht inne zu werden. Sie hält sich zu den Wandbildern in gleicher Distanz und in der gleichen, mehr nur zufälligen Beziehung wie zu den Bauten, die sie tragen. Auch gut dokumentierte und ausgestattete Vers öffentlichungen wie „Basler Kunstkredit 1919-1928“ und „Wands- und Glasmalerei bernischer Künstler, 1929“ oder die Aufsätze in den stattlichen Bänden des „Werk‘“ vermögen anscheinend nicht zu den für die anderen Bezirke der Malerei, die Plastik und die Graphik durchaus offenen weiten Kreisen durchzus dringen. Um diese an die Wandmalerei oder die Wandmalerei an sie heranzuführen bot sich das übliche Instrument, die Ausstels lung, nicht mit der gleichen Leichtigkeit an wie sonst für die Vermittlung bildender Kunst. Es ging ja nicht, die Originale, die bemalten Häuser und Räume, in die Säle des Kunsthauses hineinzunehmen, und Reproduktionen konnten das künstlerisch Ursprüngliche, unmittelbar Wirkende der ausführenden Hand nicht wiedergeben. So wurden aus der Werkstatt lebender Künsts ler Werkstücke zusammengestellt, die auf dem Weg zum ends gültigen Werk entstanden und in dieses eingegangen sind; Ideen» skizzen, Vorentwürte, Wettbewerbsarbeiten, Teilstudien, durchs