ZUR GEDÄCHTNISAUSSTELLUNG E. WÜRTENBERGER Diese schöne Veranstaltung, die auf eine Anregung des Direktoriums des Kunsthauses Zürich und der Aus- stellungskommission zustande kam, und mit deren Bilder- auswahl im Einverständnis mit der Gattin des verstorbenen Freundes der Unterzeichnete betraut wurde, soll noch einmal den Maler und Graphiker E. Würtenberger doku- mentieren, der so lange Jahre in Zürich als Künstler und Pädagoge wirkte und eine bedeutende Stellung im Kunst- leben der Stadt einnahm; sie soll auch an dieser Stätte eine posthume Würdigung und Ehrung für den in diesem Frühjahr in Karlsruhe Verblichenen bedeuten. Die Aufgabe, eine grössere Anzahl Bilder aus dem um- fangreichen Werk Würtenbergers für diese Ausstellung zusammenzustellen, war mir um so willkommener, als ich mir sagen konnte, jetzt ist die Gelegenheit da, den Zürcher Kunstfreunden einmal den Maler Würtenberger zu zeigen, den sie noch viel zu wenig kennen und daher auch bis jetzt nicht genügend schätzen konnten. Bei aller Achtung, die man dem ausgezeichneten Künstler erwies, bei aller Anerkennung seines graphischen Oeuvre ist es deshalb nicht weiter verwunderlich, dass man, wenn auf ihn als Maler die Rede kam, die Achseln zuckte, fast ver- legen wurde und gar verstummte, oder dann geradezu herausplatzte: „Ja, Würtenberger war ein ganz famoser Zeichner, ein sehr guter Portraitist und auch ein guter Bildermaler, aber das Zeug zu einem wirklichen Maler 97