KUNSTHAUS ZURICH
AUSSTELLUNG
13. DEZEMBER 1934 - 13. JANUAR 1935
KATALOG
PREIS 80 RAPPEN
FE,
AKTIENGESELLSCHAFT
LEU & CO, ZURICH
Gegründet 1755
HANDELS- UND HYPOTHEKENBANK
KEN fl ; 8 {MI N TE
MAR
LE
Bahnhofstrasse 32
Depositenkassen:
HEIMPLATZ °* LEONHARDSPLATZ
(Kunsthaus)
INDUSTRIEQUARTIER
FILIALE STÄFA © DEPOSITENKASSE RICHTERSWIL
Bankgeschäfte jeder Art
SE SOAGEATRA
Besuchsordnung für das Kunsthaus
WECHSELNDE AUSSTELLUNG
Täglich geöffnet von 10—12 und 2—5 Uhr,
im Winter bis Eintritt der Dämmerung.
Montag geschlossen.
OFFENTLICHE KUNSTSAMMLUNG
Täglich geöffnet von 10—12 und 2—5 Uhr,
im Winter bis 4 Uhr. Montag geschlossen.
EINTRITT FR. 1.50
(Eintritt für Schulen und grössere Vereine ermässigt)
Sonntag Vormittag und Nachmittag und
Mittwoch Nachmittag Sammlung frei.
(Eintritt für Ausstellung allein Fr. 1.—)
Sonntag Nachmittag Ausstellung frei.
Während derNeueinrichtung der Ausstellung Eintritt für Sammlung 1Fr.
Für Mitglieder der Zürcher Kunstgesellschaft ist der Zutritt zu
Sammlung und Ausstellung während der allgemeinen Besuchszeit frei
SAMMLUNG VON GOLDSCHMIEDEARBEITEN
(im „Landolthaus“)
Mittwoch und Samstag 2-—4, Sonntag 10—12 Uhr,
Eintritt ausser Eintrittskarte für Kunsthaus 20 Rp.
Für . Mitglieder der Zürcher Kunstgesellschaft frei.
Am 1. Sonntag des Monats frei.
An den gesetzlichen Feiertagen bleibt das Kunsthaus geschlossen.
Die besondern Bestimmungen für Bächtelistag, Sechseläuten, Oster«
u. Pfingstmontag u. Stephanstag werden in der Presse veröffentlicht.
Stöcke, Schirme, Pakete jeder Art sind in der Garderobe abzugeben
Gebühr 20 Rp,
Kinder haben nur in Begleitung Erwachsener Zutritt. Verboten ist
das Mitführen von Hunden, das Rauchen, das Photographieren.
Für den Besuch der BIBLIOTHEK gelten besondere
Bestimmungen gemäss den Plakaten bei den Eingangstüren.
— 1 —
Die Zürcher Kunstgesellschaft setzt sich als eine ihrer
Aufgaben das Ziel, mit ihren wechselnden Ausstellungen
den Besuchern des Kunsthauses die verschiedenen Künst-
ler und Richtungen der bildenden Künste vorzuführen.
In dieser Tätigkeit will sie als Mittlerin zwischen den
ausübenden Künstlern und den Besuchern der Ausstel-
lungen angesehen und gewürdigt werden. Sich nach
seinem Empfinden und seinem Geschmack mit den aus-
gestellten Werken auseinanderzusetzen, muss einem jeden
anheimgestellt werden.
Den Verkauf ausgestellter Werke vermittelt
ausschließlich die Zürcher Kunstgesellschaft;
man melde sich im Sekretariat
(Erdgeschoß des Kunsthauses).
Die Verkautspreise verstehen sich netto Kunst-
haus. Bei Olgemälden ist im allgemeinen
der Rahmen inbegriffen, bei Aquarellen,
Zeichnungen, graphischen Blättern nicht;
Ausnahmen werden im Katalog angezeigt.
Zollgebühren bei Werken aus dem Auslande
fallen zu Lasten des Käufers.
—
&
„GRAPHISCHES KABINETT“
Weihnachtsäusstellung mit ermässigten Pre isen
Säle BII und BIII Kunsthaus Erdgeschoss
MAURICE BARRAUD, Genf
. Preis: Fr.
ruf 1 Deux acrobates ‚Away fo. Zeichnung 40 /
2 „Aline“ de Ramuz, etude I N 35
3 „Aline“ de Ramuz, Etude II n 35
4 Nana P 30
da) ETH 5 Femme nue,ı Uenı) efadı 37. n 35 /
6 Une ouvriere , 40
and TH Baigneuse,, Urne) nde IE | 35/
ya E7B Salamd , Mogfa Radierung ES
PAUL BODMER, Zollikerberg
“#- 9 Frau in rotem Kleid Aquarell 50 /
hand 10 Braut, 206Mllluis SO Kamm gaumumlek I 50 /
hd 11 Mädchen Ike due ki. 50/
vechaadi- 12 Mädchen II, Zah 30, Fiat var aunthnchen bp 50 /
“e/4- 13 Frau in schwarzem Kleid, f- +“. 44 507
"h/ 14 Der Handschuh, % au Bein i 50 /
Wadieinder 15 Frau in blauem Kleid ‚ Aararude Pam! , 50 /
Pen . Z % ;
WE a
Die Verkaufsvermitzlung für die ausgestellten Werke erfolgt
durch das Sekretariat, ebenso die Vermittlung von Bildnisaufträgen
und Aufträgen für Gelegenheitsgraphik an Zürcher Künstler,
+4
IGNAZ EPPER, Ascona Penis:
17 Arabermädchen I Zeichnung 30
= 18 Arabermädchen II hit “ N 25!
hand 19 Pietra Ligure N 30 /
“20 Santo Spirito , mm» N 25/
lc 291 EC kn ZN A
WILHELM GIMMI, Paris
wir 22 Sitzende Frau, 4. %Mah feb;]%.- Zeichnung 50’
23 Sitzender Akt, Üokndan Om ud 50, „ 50/
24 Rückenakt N 50
25 Frau hinter Tisch N 50
hand 26 Frau mit erhobenen Armen TE 50 /
27 Kopist im Louvre » 50
28 Wirtschaft N 50
KARL HOSCH, Oberrieden
WA 29 Sitzende Frau, Komunfei ” bs Guasche 50 '
Wahn 30 Stehender Akt 1 tndı ham) 8 50 /
31 Stehender Akt II . 50
yndanft 32 Mädchen im Badekleid W 50 ndahfidlah
33 Badende I N 50
34 Badende II . 50
35 Zwei Akte 50
i yahrı Yelerda Tram fa
Die Verkaufsvermittlung für die ausgestellten Werke erfolgt
durch das Sekretariat, ebenso die Vermittlung von Bildnisaufträgen
und Aufträgen für Gelegenheitsgraphik an Zürcher Künstler.
HERMANN HUBER, Sihlbrugg-Dorf
Preis: Fr.
36 Mutter mit Kind I Zeichnung 50
37 Mutter mit Kind II „ 50
38 Kopf ss 30
2, 39 Knabenakte 30
“44 ET 40 Knaben beim Holzsammeln , k#f,; 30 /
41 Zwei Knaben N 30
42 Kinderkopf I ® 30
43 Kinderkopf II 50
KARL HÜGIN, Zürich
‚4 Am See Aquarell 50
45 Jockey, Im ach Sa. „ 50 /
46 Im Kino 50
47 Badende Zeichnung 50
48 Strickendes Mädchen 50
ERNST MORGENTHALER, Zürich
49 Bei Unter-Engstringen, Ada hah Karelt 50
50 Landschaft bei Höngg Il, Kamdahanı SO 50 //
rndlamt. 51 d ı 5 I er Tamkenhaltruen fo 9
a kan schaft bei Höngg Ill, 50 7
‚ide 52 Häuser am Hang, Aa dene 09 7 hut 7 507
lad 53 Glarner Landschaft, fldır br 1 am 50
54 Landschaft bei Höngg Zeichnung 50
‚55 Weidende Kühe 50
a8 sah Dt Anl - Aa If
Die Verkaufsvermittleng für die ausgestellten Werke erfolgt
durch das Sekretariat, ebenso die Vermittlung von Bildnisaufträgen
und Aufträgen für Gelegenheitsgraphik an Zürcher Künstler.
*r
+
GREGOR RABINOVITCH, Zürich
Preis: Fr.
56 Paris-Midi Radierung 35
57 Boulevard-Szene Paris „ 35
sn 58 St. Peterplatz, Rom ; 35
id ET# 59 Zürich 95/7
60 Strassenmusikant Kaltnadel 35
61 Kopf „ 35
A 62 Bildnis , 35 /
63 Liegender Akt 35
ERNST GEORG RUÜEGG, Zürich
64 Fischerhütte, Greifensee Radierung 20
hf 65 Stilles Ufer, Greifensee Ü 15 /
66 Schafherde bei Eschenmosen 8 20
vi 67 Dorfwinkel in Wasterkingen . 20 //
ehen#t5; 68 Armer Knabe am Wegrain 20}
/ 69 Herbstfreuden n 20
vrkande 70 Die Kyburg von Süden 45 |
71 Schafherde im Unterland N 30
u 2 Winkel bei Bülach | 20
U " ‚73 Kartoffelpflug, Sünikon N 30 /
‚u 7‘: "4 Der Rhein bei Dachsen N 30 /
75 Dieses ist mein Dorf N 30
; 76 Tierfreunde „, handkol. 35 /
- 7"" 7 Konzert in der Landschaft „2 40/
Die Vorkaufsvermittiung für die ausgestellten Werke erfolgt
durch das Sekretariat, ebenso die Vermittlung von Bildnisaufträgen
und Aufträgen für Gelegenheitsgraphik an Zürcher Künstler.
fi
EDUARD STIEFEL, Zürich
Preis: Fr.
78 Heimtrieb, Toggenburg Zeichnung 45
79 Weidende Kuh N 45
80 Unterhaltung im Regen 8 35
81 Ziegen „ 35
danken 82 Im Bauschänzli . tn %o.- , 30/
83 Wellenbad Dolder 30
84 Ferkel 35
85 Beim Emden | 35
sohaudi ETH- 86 Hafenarbeiter, Anf dir Au FF N 50 |
87 Badende 50
88 Reiter Radierung 30
89 Abschied 30
VICTOR SURBEK, Bern
90 Im Garten Zeichnung 25
91 Zwei Kinder „ 30
92 Sängerin # 25
93 Süditalienische Landschaft „ 25
wm #14 04 Wallis, Ulmnd, Trun & - N 50 /
95 Katze, Studienblatt 30
Die Verkaufsvermittlung für die ausgestellten Werke: erfolgt
durch das Sekretariat, ebenso die Vermittlung von Bildnisaufträgen
und Aufträgen für Gelegenheitsgraphik an Zürcher Künstler.
4:
EUGEN ZELLER, Feldmeilen
Preis: Fr.
Sn 9% Halbakt Zeichnung 50
a ad 9 Liegender Akt, Yaldıand So. N 50/
hand ETW 98 Fabrikanlage , 50/
99 Junger Mann 40
100 Häuschen im Tessin 50
101 Hohle Gasse, Studie 40
ıAandr 102 Türlersee kunde 50/
verhands _ Tamm „ardı 7
De en na de Vermarheee von Bıldnissufträgen
und Aufträgen für Gelegenheitsgraphik an Zürcher Künstler.
ESTRID CHRISTENSEN, Zürich
Preis: Fr.
103 Porträt Helene G. Engl.Zement 500
104 Liegende 500
105 Säuglingskopf Terrakotta 250
106 Urfamilie Gips 700
107 Vertreibung aus dem
Paradies N -
108 Der Sündenfall N 400
109 Esther vor dem Ahasver N 400
110 Knabe 300
111 Lächelndes Mädchen Zeichnung 80
112 Russe 80
ADOLF FUNK, Zürich
113 Bäume Aquarell 200
114 Winter » 200
115 Vorstadt N 200 vehande
116 Schiffe, Comersee I „ 200
117 Schiffe, Comersee II 200
HEINRICH GANZ, Zürich
118 Frauenkopf Terrakotta —
119 Maske —_
120 Knabenkopf —
121 Maske Schwarze Erde —
122 Mädchenkopf Kunststein —
Die Verkaufsvermittlung für die ausgestellten Werke erfolgt
durch das Sekretariat, ebenso die Vermittlung von Bildnisaufträgen
und Aufträgen für Gelegenheitsgraphik an Zürcher Künstler.
CHARLES HUG, Zürich Preis: Fr.
Wıhaanf 123 Blumenstilleben Q2l 500
124 Sommerlandschaft „ 700
125 Waldweg im Herbst , 1000
126 Sommerblumen 500
127 Sonniger Septembertag , 900
128 Blumenstrauss , 500
129 Sonniger Herbsttag „ 1200
130 Stilleben mit Birnen 450
HENRY KLÄUL Zürich
131 Ascona, Piazza Oel 350
132 Gianna 300
HELENE LABHARDT, Zollikon
133 Zinienstrauss mit Katze Oel 1250
Mana 134 Rosen am Entblättern 390
“af 135 Röslein im Glas , 185
136 Nach Sonnenuntergang . 700
| vodadı 137 Am sommerlichen Zürichsee 400
138 Am Rheinufer „ 550
139 Tessiner Stilleben N 125
140 Früchtestilleben 700
Die Verkaufsvermittlung für die ausgestellten Werke erfolgt
durch das Sekretariat, ebenso die Vermittlung von Bildnisaufträgen
und Aufträgen für Gelegenheitsgraphik an Zürcher Künstler.
9
a.
44
10
JAKOB RITZMANN, Zürich
Preis: Fr.
141 Bildnis Frau G. Oel —
142 Bildnis Herr M. N —
143 Mädchenbildnis N 600
144 Strickendes Mädchen 550
145 Spielende Kinder „ 500
146 Kind mit Puppe . 500
147 Mutter und Kind . w—
148 Selbstbildnis n —
149 Edith G. n ww.
150 Bildnis R. A. =
151 Marianne , —_
152 Vreni N —
153 Kinderköpfchen F 300
154 Blumenstrauss N 550
155 Stilleben mit Bücklingen „ 350
156 Bei Stein am Rhein , —
157 Blick auf Eschenz und Stein
am Rhein N we
158 Herbstmorgen „ 700
159 Das Dorf Flaach im Frühling 550
160 Das Dörfchen Rüdlingen » 500
161 Landschaft mit Malern 550
Die Verkaufsvermittlung für die ausgestellten Werke erfolgt
durch das Sekretariat, ebenso die Vermittlung von Bildnisaufträgen
und Aufträgen für Gelegenheitsgraphik an Zürcher Künstler.
_L-
)+
7
Preis: Fr.
162 Rheinlandschaft Reckingen Oel 550
163 Am Rhein, Reckingen „ 550
164 Bauernhaus N 500
165 Häusergruppe N 500
166 Kleine Landschaft Zollikon „ 350
ALBERT RUÜEGG, Zürich
167 Alassio, Mondnacht Aquarell 100
168 Auf Deck des Conte Grande 100
169 An Bord des Conte Grande 100
170 Nizza, Casino de la Jetge 100
TRAUGOTT STAUSS, Lichtensteig
171 Madonna der Wehen Holzschnitt 11
172 Madonna der Arbeit 11
173 Madonna des Arbeitslosen n 11
Aus Zyklus „Frauenschicksale‘“
Mappe mit 12 Holzschnitten 125
WERNER WEBER, Erlenbach
hande 174 Blaue Trauben Oel 600
175 Butterbirnen 500
Die Verkaufsvermittlung für die ausgestellten Werke erfolgt
durch das Sekretariat, ebenso die Vermittlung von Bildnisaufträgen
und Aufträgen für Gelegenheitsgraphik an Zürcher Künstler.
nt.
192
Preis: Fr.
176 Sonniger Märztag, Mallorca Oel 700
177 Mallorquinische Bauernhäuser ‚,, 500
178 Vorfrühling, Mallorca ö 500
RUDOLF WENING, Zürich
179 Rehstudie Bronze 800
180 Antilope „ 800
181 Reh, liegend „2500
Die Verkaufsvermittlung für die ausgestellten Werke erfolgt
durch das Sekretariat, ebenso die Vermittlung von Bildnisaufträgen
und Aufträgen für Gelegenheitsgraphik an Zürcher Künstler.
13
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5 &
Bs Od
Fin
Ottilie W. Roederstein nach Selbstbildnis 1934
FT
Pa
OTTILIE W. ROEDERSTEIN
aus Hofheim a/Ts. ist wieder einmal in unserem Kunst-
haus zu Gast. Eine Fruchtlese dieses Sonnen-, ihres
Jubiläumsjahres bringt sie uns ins spätherbstliche Zürich.
Ist es überhaupt nötig, die draussen so Anerkannte
und zum 75. Geburtstag so Gefeierte in ihrer Vater-
stadt vorzustellen? Kaum und vielleicht doch. Ueber
allem unaufhaltsam Strömenden der verschiedensten
Kunstrichtungen entschwinden uns manchmal die bleiben-
den, in sich ruhenden Gründe. O. W. R. scheint mir zu
diesen zu gehören.
Das Kunsthaus liegt für sie im Zentrum erinnerungs-
reicher Beziehungen: Grossmünsterschulhaus, Pfyffer-
Atelier, Künstlergütli und „Schneggli”. Jugendarbeit in
eigenen hiesigen Werkstätten, konzentrierte Studien-
jahre bei Gussow in Berlin, in der Malschule von
Henner und Carolus Duran in Paris, weckende per-
sönliche Berührungen mit zahlreichen Künstlern wie
Stauffer-Bern, Koller, von Pidoll, dem intimsten Schüler
Marges’, und Louise Breslau, vor allem aber immerwäh-
rendes Sich-Versenken in die Grossen, Grössten — Hol-
bein, Dürer, Grünewald und die Franzosen des 19. Jahr-
hunderts — brachten in Wesen und Schaffen unserer
Roederstein einen vollen Dreiklang zustande: Schweiz,
Deutschland, Frankreich,
Jm Jahre 1891 liess sich die Künstlerin mit ihrer
Lebenskameradin, Dr. med. E. H. Winterhalter, in Frank-
furt a/M. nieder, wo beide sich und andere wirkend
A
15
bereicherten. Bis zum Kriegsausbruch hatte O. W.R.
auch ein eigenes Atelier in Paris. Immer wieder arbeitete
sie dort und blieb so dauernd in Fühlung mit französi-
schem Kunstleben. Im Jahre 1911 vertauschten Malerin
und Aerztin die Stadt Frankfurt mit der Waldesstille
am Abhang des Taunus. Nicht etwa zu behaglicher
Abendruhe, nein, zu unabgelenkter Arbeit.
Was diese in jüngster und allerjüngster Zeit hervor-
gebracht, will, in strenger Auswahl, die Schau im Kunst-
haus unserem äusseren und inneren Auge nahebringen:
Menschenantlitz, Blume, Frucht. „Nichts mehr, was an
die sichtbare Natur erinnert“, rufen die Surrealisten.
„Nur das”, scheint der Pinsel unserer Künstlerin zeigen
zu wollen. Ihre jetzt ausgestellten Porträte sind, wie
die früheren, keine eigenwilligen Phantasien über ein
gegebenes Thema, wohl aber streng geformte, von seeli-
schem Inhalt durchdrungene Gebilde. Interessante Ver-
gleichsmöglichkeiten bieten zum Beispiel das im Früh-
jahr nach einem Pariser Aufenthalt entstandene Selbst-
bildnis mit der Baskenmütze, über dem ein französischer
Hauch liegt, und das vor einigen Wochen vollendete,
im weissen Malkittel, auf dem die Summe inneren Er-
lebens und Sich-Wandelns eingegraben ist. An Stelle
von Staatsmännern diesmal Sportler, wagemutige Forscher.
In der Arktis drohte dem einen der Tod; den andern,
Merkl, erreichte er diesen Sommer im Himalaja.
Immer neue, bei aller Intensität diskrete Farbenakkorde
offenbaren die Blumen und Früchte. Einige dieser Stil-
leben verglich dies Frühjahr der Kritiker der Frankfurter
Zeitung mit Bildern Chardins, ein Vergleich, den
O. W. R. nachher in Paris mit Spannung überprüfte.
Herrlich, diese unverbrauchte Schafferin zu beobachten,
nicht nur im Sich-Ausgeben vor der Staffelei, sondern
16
auch im Aufnehmen vor Werken anderer! Zu Quellen
werden diese, an denen die durchsichtig hellen, sprühen-
den Augen der Malerin gierig trinken.
An Zürich ist es nun, der Schau dieser 75jährigen
einen festlichen Empfang zu bereiten! Das Alter der
Künstlerin hat mit diesen Bildern nichts zu tun. Zu
werten sind sie nach Leben, Linie, Farbenglut.
Wie der Mensch in späteren Jahren sich vereinfacht,
verinnerlicht, vereinheitlicht, so auch die Kunst unserer
Roederstein. Aber mit jugendlichem Feuer darf sie noch
alles sich von der Seele malen!
Clara Tobler
Preis: Fr.
182 Strickende Frau 1918/19 Oel —
183 Prediger 1919 _
184 Die Genesung 1932 Eller [8
185 Artischocken 1932 600 vohandt-
186 Grape fruits 1933 600
187 Weisse Zinien 1933 600
188 Efeu 1933 700
189 Birnen 1933 700
190 Gelbe Zinien 1623 800 vhandt
191 Porträt meiner
Schwester —
Die Verkaufsvermittlung für die ausgestellten Werke erfolgt
durch das Sekretariat, ebenso die Vermittlung von Bildnisaufträgen
und Aufträgen für Gelegenheitsgraphik an Zürcher Künstler.
5
1934
17
Preis: Fr.
192 Porträt Herr Dasen 1934 Oel —
193 Felicitas 1934 _
194 Centifolien 1034 NO
195 Grönlandforscher
Dr. Sorge 74
196 Himalayaforscher
W. Merkl 1234 „ __
197 Selbstporträt I 1934 —_
198 Selbstporträt II 1934 —
199 Lesendes Mädchen 1934 —
200 Bergsteiger Herm. Jug-
henn 1934 —
201 Porträt FrauDr. E.H. W. 1934 .
202 Amaryllis 34 —600-
durch das Sekretariat, ebenss die Vermittlung von Bildnsaufträgen
und Aufträgen für Gelegenheitsgraphik an Zürcher Künstler
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Adolf Thomann nach Bildnisskizze 1917
von H. Sturzenegger
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ADOLF THOMANN.
Adolf Thomann ist 1874 in Zürich geboren. Schon
anfangs der neunziger Jahre finden wir ihn in Deutsch-
Jand. Nach zwei Lehrjahren bei Pötzelberger in Karls-
ruhe wird er Schüler von Zügel, arbeitet ein Jahr noch
in Karlsruhe und dann zwei Jahre in München in täg-
lichem Zusammensein mit diesem Meister. 1901—1905
lebt er in Dachau, wo er sich bei Hölzel das komposi-
tionelle Rüstzeug holt. Von 1905—1913 weilt er in
München. Unterbrochen wird dieser lange Aufenthalt
in Deutschland durch viele Studienreisen, die ihn nach
Paris, Rom, Syrien und immer wieder in die geliebten
Bergtäler der Schweiz (hauptsächlich Wallis und Frei-
burg) führen. Für seine Kunst besonders fruchtbar er-
weist sich ein Sommeraufenthalt auf der Insel Texel an
der Zuidersee. 1913 kehrt Thomann nach Zürich zurück.
Doch stets bis auf den heutigen Tag stellt er seine
Staffelei vor die verschiedensten Landschaften hin. Er
malt in Nordfrankreich, in der Camargue, in Marokko,
Dalmatien; wir treffen ihn im Tessin, Wallis, Toggen-
burg, am Bodensee; bald weilt er auf den höchsten
Alpen, bald am Meer.
Während mancher bedeutende Maler, der aus der
Schule Zügels hervorging, sich von diesem starken Vor-
bild nicht mehr lösen konnte, geht Adolf Thomann auf
jeder Stufe seiner Entwicklung eigene Wege. Und seine
Eigenart wird verstanden und gewürdigt. Die Aner-
kennung setzt früh ein. Seine Bilder gehören bald zu
10
den bedeutendsten Darbietungen der Ausstellungen der
Münchner Sezession. Verschiedene Museen in Deutsch-
land und der Schweiz erwerben von seinen Werken.
Thomann hat nie jenem konsequenten Naturalismus
gehuldigt, der während seiner Frühzeit im Schwunge
war; er hat auch die malerische Freiheit der Zügel-
schule nicht geteilt. Schon die frühesten Bilder weisen
Strenge und Gesetzmässigkeit auf, sind auf einer klaren
zeichnerischen Grundlage aufgebaut. Die Farbe ist
verhalten, oft von einer samtenen Schönheit. Adolf
Thomann hat die Welt, die er darbringt, eng be-
grenzt: dürftige Landschaften, Tiere, einfachste Menschen,
herbes Leben und Erleben. Aber er beherrscht diese
Welt, weil er sie versteht und liebt. Mit diesen Menschen
steht er auf vertrautem Fuss, er kennt ihre Freuden und
Leiden, teilt ihre Einfachheit, greift selber zu, wenn
Schafe geschoren werden, macht mit, wenn es gilt, die
Pferde in die Schwemme zu reiten. Es ist auch so nur
verständlich, dass Thomann — dem ein fast altmeister-
liches Können in die Hand gegeben ist — Mensch, Tier
und Landschaft in engste Beziehung zu bringen versteht,
und diese Lebensgemeinschaft zur einfachen, ergreifenden
Schau zu bannen weiss. In seinen Bildern erleben wir
immer wieder ein Stück unverfälschter Natur, aber stets
gesehen von einem künstlerisch ordnenden, auf das
Wesentliche gerichteten Auge. Dieser bodenständige,
wortkarge, mit einem feinen Humor beschenkte Künstler
ist wie selten einer zum Deuter seines eigenen, eines
einfach-grossen und gütig-starken Lebensgesetzes ge-
wordzr..
Max Wohlwend.
SE ih.
20
Preis: Fr.
203 Schweineherde im Wald 1896 Oel 400
204 Dämmerung 1900 3000
205 Stier und liegende Kühe 1900 —
206 Walliser Alp 1907 1500
207 Reitende Bäuerin 1907 —
208 Bäuerin mit Tragstier 1908 „in
209 Schimmel am Bach 1999 —
210 Schafmelkerei 19:0 500
211 Beduine zu Pferd stei-
gend 1911 —
212 Pferdeschwemme 1912 —
213 Säemann 1912
214 Schimmel und Fohlen 1913 700
215 Anspannen zum Heuen 1913 „ 400
216 Zirkus, Steigerpferd 1914 800
217 Zirkus, Elefant auf der
Tonne . 790
218 Hufschmiede, Rot-
schimmel ae 900
219 Schafschur 1915 —
220 Tragstier im Schnee 1916 —
221 Hirtin mit Schafen 1716 —
NSET db SerrrCLER CDS die ETC a AD E
und Aufträgen für Gelegenheitsgraphik an Zürcher Künstler,
191 A
KGC15
.&ö4-
21
Preis: Fr.
222 Ziegenmelkerin 1916 Oel 900
223 Walliser Kornernte 1916 —
224 Gang zum Markt 1917 —
225 Pflegevater 1918 —
226 Vor der Alpfahrt 1918 —
227 Bocciabahn 1920 800
228 Bauer auf Esel reitend 1924 —
229 Bauer mit Schimmel 1926 —
230 Kälber auf der Weide 1927 _
231 Simplonlandschaft 1927 1000
232 Sennendorf am Simplon 1928 1200
233 Bretonisches Gespann 1928 —
934 Marokkanischer Reiter 1929 800
235 Akt sitzend 1930 —
236 Schimmel und Schafe 1930 Festen
237 Bretonische Kornernte 1932 500
238 Schafherde am See 1032 —
Die Verkaufsvermittlung für die ausgestellten Werke erfolgt
durch das Sekretariat, ebenso die Vermittlung von Bildnisaufträgen
und Aufträgen für Gelegenheitsgraphik an Zürcher Künstler.
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99
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Fritz Widmann nach Bildnisaufnahme 1929
von Gret Widmann
FRITZ WIDMANN
Geb. 27. April 1869
Mit 65 Jahren glaube ich mich berechtigt, nochmals im
Kunsthaus Zürich eine Auswahl der in den letzten Jahren
von mir gemalten Bilder auszustellen. Was ich zeige, ist
also keine Übersicht über mein gesamtes. Kunstschaffen.
Die Kollektion soll denen, die sich für mein Bestreben
bis jetzt interessiert haben, Aufschluss geben darüber, wie
viel oder wie wenig ich erreicht, und wie weit ich mich
selber gefunden habe.
Ich bin mir bewusst, nicht an den Problemen der Kunst-
entwicklung mitgearbeitet zu haben, meine Kunstäusserun-
gen waren von allem Anfang an zu bescheiden; so be-
gnügte ich mich, mit Interesse zu verfolgen, wie stärkere
Kräfte sich in modernem Sinn auswirkten. -
Über meine Bilder muss ich das Urteil dem Beschauer
überlassen; nur zu den Blumenbildern möchte ich kurz
bemerken, dass ich erst seit 1930 dieses Gebiet betreten
habe. In der Rekonvaleszenz nach einer Operation be-
drückte mich ein Schuldgefühl, meine Lieblinge, die Blu-
men, so lange vernachlässigt zu haben — und seither
holte ich das Versäumte nach.
Leider ist es das letzte Mal, dass ich eine grössere An-
zahl meiner Werke vorzeigen darf. Ein Abnehmen der
Sehkraft macht sich bemerkbar und empfiehlt mir, darauf
bedacht zu sein, den Pinsel rechtzeitig wegzulegen.
Fritz Widmann
93
Preis: Fr.
239 Im Garten 1917 Oel 400
vehach 240 . Strassenszene 1918 100 /
Wdaud: 241 Gelehrter 1918 150 /
242 Bohnendieb 1919 200
243 Strasse in Seveso 1924 500
244 Birkenwald 1930 1200
245 Wegerich 1930 Tempera 600
246 Jonas vor Ninive 1931 Oel 300
247 Sonntagsspaziergang 1931 » 500
248 Löwenzahn 1931 Tempera 700
249 Akley 1931 500
250 Jonas und der Fisch 1926/32 Oel 2000
what 251 Papageienvortrag 1932 800 |
252 Magd 1932 1000
253 Reblaub 1932 Tempera 700
vhauft 254 Frühlingswiese 1932 500 |
255 Erdbeeren 1932 500
256 DerWegnachdemSüden 1933 Oel 700
257 Zigeuner am Feuer 1933 500
258 Schneeball 1933 Tempera —
259 Gotthardstrasse 1934 Oel 1200
hand 260 Frühling 1934 400 |
haut 261 Passhöhe 1934 400 ;
Die Verkaufsvermittlung für die ausgestellten Werke erfolgt
durch das Sekretariat, ebenso die Vermittlung von Bildnisaufträgen
und Aufträgen für Gelegenheitsgraphik an Zürcher Künstler.
74
Preis: Fr.
262 Basilio, Verläumdungsarie 1934 Oel 200
2637 Kastanienblüten 1934 Tempera 700
irkaudt 264 Enzian 1934 500 /
265 Prete 1918 Aquarell 100
‚mr 9266 Kurgarten Baden 1918 100 /
267 Fruttaio Banfı 1919 100
/ 268 Kirchlein am Rhein 1921 100
vhand, 269 Diessenhofen 1922 100 /
vharf, 270 Strasse in der Lombardei 1923 „ 200 /
Veh 271 Weiden, Lombardei 1 24 x 100 /
272 Venedig, Campo Santa
Margherita 192 100
273 St. Petersinsel, Ost 19322 150
274 St. Petersinsel, Gehölz 1932 „ 100
275 Rodi-Fiesso 1933 150
vba, 276 St. Petersinsel, West 1933 150 /
277 St. Petersinsel, Bett 1933 100
278 Geröllhalde, Tessin 1933 150
279 Steinbruch, Schöllenen 1933 200
280 Reuss bei Göschenen 1533 200
281 Stumpengeleise bei
Göschenen 150
dürch das Sekretariat, ebensg die Vermielene on Bald suferieen
und Aufträgen für Gelegenheitsgraphik an Zürcher Künstler.
1924
Gr
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1933
95
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8
Ernst Würtenberger nach Selbstbildnis 1928
*
— ——
ZUR GEDÄCHTNISAUSSTELLUNG
E. WÜRTENBERGER
Diese schöne Veranstaltung, die auf eine Anregung
des Direktoriums des Kunsthauses Zürich und der Aus-
stellungskommission zustande kam, und mit deren Bilder-
auswahl im Einverständnis mit der Gattin des verstorbenen
Freundes der Unterzeichnete betraut wurde, soll noch
einmal den Maler und Graphiker E. Würtenberger doku-
mentieren, der so lange Jahre in Zürich als Künstler und
Pädagoge wirkte und eine bedeutende Stellung im Kunst-
leben der Stadt einnahm; sie soll auch an dieser Stätte
eine posthume Würdigung und Ehrung für den in diesem
Frühjahr in Karlsruhe Verblichenen bedeuten.
Die Aufgabe, eine grössere Anzahl Bilder aus dem um-
fangreichen Werk Würtenbergers für diese Ausstellung
zusammenzustellen, war mir um so willkommener, als
ich mir sagen konnte, jetzt ist die Gelegenheit da, den
Zürcher Kunstfreunden einmal den Maler Würtenberger
zu zeigen, den sie noch viel zu wenig kennen und daher
auch bis jetzt nicht genügend schätzen konnten. Bei aller
Achtung, die man dem ausgezeichneten Künstler erwies,
bei aller Anerkennung seines graphischen Oeuvre ist es
deshalb nicht weiter verwunderlich, dass man, wenn auf
ihn als Maler die Rede kam, die Achseln zuckte, fast ver-
legen wurde und gar verstummte, oder dann geradezu
herausplatzte: „Ja, Würtenberger war ein ganz famoser
Zeichner, ein sehr guter Portraitist und auch ein guter
Bildermaler, aber das Zeug zu einem wirklichen Maler
97
hat er nie so recht gehabt.“ Man tadelte dann an seinen
Arbeiten, sie seien immer mehr nur koloriert als gemalt
gewesen, hätten der Tonschönheit, des harmonischen
Kolorits und dergleichen schöner Dinge mehr entbehrt.
Gegen dieses Vorurteil war leider nicht viel auszurichten,
es war einfach da, und die „Kunstverständigen“ lächelten,
wenn man es zu widerlegen versuchte, und meinten etwa:
„Ach, du bist selber einer, der nicht gerade viel von der
‚Peinture‘ versteht, sonst würdest du den Freund nicht so
energisch verteidigen.“
Nun, zugegeben, es gab allerdings während seines Zür-
cher Aufenthaltes eine kurze Zeitspanne seines Schaffens,
wo dieser Vorwurf begreiflicher gewesen wäre; es war
damals, als Würtenberger mit Hodler in nähere Beziehung
trat und unter dessen Einfluss seine Palette stark auf-
lichtete und etwas heftig, wie es seinem lebendigen
Naturell entsprach, in eine neue Sache hineinsprang,
seinen Bildern eine stärkere dekorative Note verlieh und
seiner Malerei eine etwas harte Oberfläche gab. Doch es
war eine Zeit, wo noch viele mit ihm dem Einfluss des
grossen Hodler verfielen. — Wie still ist es doch jetzt
unter den Jungen um ihn geworden!
Allein Würtenberger war eine zu starke Persönlichkeit,
um sich zu verlieren und hat sehr bald diese Beeinflussung
zu überwinden und seine Eigenart zu wahren vermocht;
er kannte zu gut die Grenzen seiner Begabung. Er hat
später selber diese Epoche seines Schaffens als eine nicht
besonders glückliche bezeichnet, obwohl sie seine Form-
gestaltung bereichert hat. Fast wie ein Verhängnis scheint
es aber, dass diese Epoche einer blossen Übergangszeit
von seinen Bekrittlern zum Masstab seiner Malweise ge-
macht wurde und man ihn darauf hartnäckig und ganz
unberechtigt festzulegen versuchte.
IQ
Und doch hatte Würtenberger eine ausgesprochene
Begabung für das Rein-Malerische, wie die zahlreichen,
überaus lebendig gestalteten Bildnisse und kleineren
Figurenbilder dieser Ausstellung es eindrücklich genug
beweisen. Schon in seinen Arbeiten der Frühzeit offen-
barte sich diese tonige Malerei aufs Schönste; er kam
überhaupt von dieser her, und wie er sich stets aufs neue
darum bemühte, sei mit einer Stelle aus einem Brief belegt,
den ich nach einem Karlsruher Atelierbesuch kurz vor
Ausbruch seiner schweren Erkrankung erhielt.
Es heisst da: „... Ich habe das rote Mädchen weiter
gemacht. Es machte mir viel Freude und ich frohlockte
schon, dass ich etwas von dem Lustre, dem emailartigen
Charakter des Pigmentes, den ich immer so sehr an den
Alten und auch an den Franzosen bewunderte, heraus-
gebracht hätte, als ich das Bildchen fallen liess, und weil
es ganz frisch in Firniss gemalt war, wurde es dadurch
ganz verdorben. Da es also diesmal wieder nichts mit
dem „Meisterwerk“ war, habe ich in der „Täubi“ den
Geizhals weiter gemalt. Jetzt habe ich ihn fast fertig, ohne
dass ich das Skizzenhafte allzusehr überarbeiten musste
und so sieht er jetzt recht gut aus, eben in dem be-
sprochenen Email. Von Weitem sieht es wie ein Bildchen
aus der alten Pinakothek aus. Allerdings ein Vorzug von
zweifelhafter Art, wenigstens für Viele, zum mindesten
für die Modernen. Aber es macht mir wenigstens Spass.“
Wer unvoreingenommen vor die ausgestellten Bilder
tritt, wird bestätigen müssen, dass Würtenberger ein
ebenso vortrefflicher Maler wie Graphiker war. Freilich,
ein Revolutionär war er nicht, aber ein Maler mit einer
guten Tradition, und ein Alemanne, dessen Kunst tief
in seinem Volkstum verwurzelt ist und darum auch Be-
stand haben wird. H. Sturzencgger
29
Preis: Fr.
282 Kinderbildnis 1892 Oel
283 Porträt Dr. H. Dauner 1897 , —
284 Bildnis Emil Strauss 1898 800
285 Knabenbildnis 15828 —_
286 Knabeunter Christbaum 1898 —
287 Bildnis Th. W. 1900 —
288 Selbstbildnis 1901 —
289 Bildnis E. von Bodmann 1901 —
290 Knabenbildnis mit Apfel 1902 1000
verhandt 291 Bildnis Herr K. em ) 700/ 09.
292 Alter Mann
am Ofen stehend 21ıs;2 —
293 Bildnis Frau W. 1915 N
ch 294 Monika mit gelbem Hut 1917 br a
295 Flötenspieler sitzend 1917 “800%
206 Mutter und Kind, Skizze 1919 ; u
297 Selbstbildnis 1920 a
298 Porträt E. H. 1920 —_
299 Kinderbildnis E. R. 1921 —-
300 Porträt Frau N. 1921 —
301 Porträt H. Thoma 1923 —
302 Monika in rot und weiss 1926 —
Die Verkaufsvermittlung für die ausgestellten Werke erfolgt
durch das Sekretariat, ebenso die Vermittlung von Bildnisaufträgen
und Aufträgen für Gelegenheitsgraphik an Zürcher Künstler.
(9G
47
30 -
Preis: Fr.
303 Thomas en face 1927 Oel —
304 Bildnis Frau W. 1997 —
305 Der Tod
und das Mädchen 8 1000
306 Selbstbildnis 1928 —
307 Frauenporträt I 1928 0
308 Frauenporträt II 1928 —
309 Monika mit Kamm 1929 —
310 Selbstbildnis 1039 —
311 Bildnis eines jungen
Mannes 1930 —
312 Porträt H. R.' 1930 —
313 Bildnis Fräulein H. 1930 —
314 Der Zigarrenhändler 1931 —
315 Im Eisenbahnwagen 1931 —
316 Die Studenten 1931 —
317 Susanna im Bade a 400
De a See ebene die Vermittlene von Bildnisaufträgen
und Aufträgen für Gelegenheitsgraphik an Zürcher Künstler.
1Yo
198.
YO
195. '%0s
31
ZEICHNUNGEN UND AQUARELLE
Graphische Sammlung Kunsthaus Erdgeschoss
Preis: Fr.
318 Bildniszeichnung, 1884 —
319 „Im Paradies‘, 26. Juni 1885 —
320 Bildnis mit Hut, 1885 200
321 Junger Mann, 1885 200
322 Spielende Buben, um 1885 —
323 Zimmerplatz, um 1885 250
324 Jüngling sitzend, 1886 250
325 Interieur, Juni 1886 —
326 Knabe stehend, 1887 200
327 Mädchenbildnis, 5. Juli 1888 100
328 Batzenmeyer, 1888 150
329 Kopf, 1888 150
330 Ziegelarbeiter, April 1889 300
331 Ziegelarbeiter, 1889 250
332 Atelier, 1889 —
333 Max Doerner, 1889 200
334 Mädchenkopf, 1889 100
335 Knabenbildnis, 1889 120
336 Kinderkopf, 1898 150
337 Bildniszeichnung, 1898 100
338 Frau Oberst Meister, 1904 100
339 Hundestudie, 1905 120
Die Verkaufsvermittlung für die ausgestellten Werke erfolgt
durch das Sekretariat, ebenso die Vermittlung von Bildnisaufträgen
und Aufträgen für Gelegenheitsgraphik an Zürcher Künstler.
239
P;zis:
340 Erstkommunikantin, 1905 100
341 Dr. C. Attenhofer, 1905 «150 verfands
342 Dr. Zollinger, 18. Jan. 1906 * 150
343 Kinder am Fenster, 14. Okt. 1906 100
344 Adolf Vögtlin, 1906 150
345 Fritz Marti, 1906 150 De
346 Richard Kissling, 1908 150 Una del
347 Dr. C. Attenhofer, 24. Juni 1909 200
348 Hermann Reiff, 1910 100
349 Albert Welti, um 1910 * 150 verhomdt
350 Dr. A. Senn, 1912 100
351 Professor Hurwitz, 1912 80
352 Herr Schüpbach, 1912 150
353 Pfarrer Usteri, 1912 120
354 Bildnisstudie, 1913 —
355 Konrad Falke, 1913 100
356 Direktor Suter, 1914 100
357 Professor Stern, 1914 » 100 verband
358 Herr Ständerat von Arx, 1914 100
359 Frau Ständerat von Arx, 1915 100 ,
360 Dr. Füglistaller, 1915 a * 100 hands
361 Monika, 1915 “-
362 Ursula Reinhart, 1916 100
363 Fritz Pesch, 1916 100
304 Frau Moos, 1916 100
305 Frau Mettler, 1916 100
Die Verkaufsvermittlung für die ausgestellten Werke erfolgt
durch das Sekretariat, ebenso die Vermittlung von Bildnisaufträgen
und Aufträgen für Gelegenheitsgraphik an Zürcher Künstler.
d.
23
Preis: Fr.
366 Roland Pesch, 1916 80
3067 Franzsepp, 1916 —
368 Franzsepp beim Rechnen, 1916 —
369 Monika, 28. Mai 1916 —
370 Monika, lesend, 1917 —
371 Frau Spinner, 1917 100
372 Herr A. Hahnloser, 1917 150
373 Waldrand, Stockach, 1917 —
374 Herr Wolfensberger, 1917 60
375 Selbstbildnis mit Buch, 1918 =
376 ı Selbstbildnis mit Buch, 1918 A
ih 377 ı Dr. Hans Trog, 1918 200
378 Herr Moos, 1918 100
379 Frau Vaterhaus, 1918 100
380 Herr Spinner, 1918 100
381 Herr S&quin, 22. Okt. 1919 100
382 Professor Enderlin, Juli 1920 100
383 Professor Enderlin mit Buch, 1920 100
384 Architekt Pfleghard, 1920 100
385 Frau Pfleghard, 1920 100
386 Architekt Pfleghard, 1920 100
387 Herr Brauchbar, 1920 100
388 Frau Meyer-Fierz, um 1920 100
389 Herr Meyer-Fierz, um 1920 100
390 Herr Friedheim, um 1920 100
Die Verkaufsvermittlung für die ausgestellten Werke erfolgt
durch das Sekretariat, ebenso die Vermittlung von Bildnisaufträgen
und Aufträgen für Gelegenheitsgraphik an Zürcher Künstler.
34
Preis: Fr,
391 Bildniszeichnung, 16. Febr. 1921 —
392 Herr Edelmann, 1921 100
393 Frau S&quin-Haase, 1921 100
394 Herr A. Kuoni, 1921 100
395 Frau Neupert, 1921 150 What
306 Herr Dr. Blum, Juli 1924 100
397 Emil Strauss, 1924 100 yerkauf
398 Monika, 1928 —
In den Schrankfeldern des Studiensaales
Auswahl von Holzschnitten aus der
Sammlung des Zürcher Kunsthauses.
Die Verkaufsvermittlung für die ausgestellten Werke erfolgt
durch das Sekretariat, ebenso die Vermittlung von Bildnisaufträgen
und Aufträgen für Gelegenheitsgraphik an Zürcher Künstler.
5
an einheimische Künstler für
in Oel, Pastell, Zeichnung, Radierung, Holz-
schnitt, Lithographie sowie für Bildnismedail-
len, -Plaketten, -Büsten und
GELEGEN HEITSGRAPHIK
Gedenktageund
Festanlässe, Verlobung, Vermählung, Woh-
nungswechsel, Geburtsanzeigen, Exlibris, Neu-
jahrswünsche usw., in Radierung, Holzschnitt,
Lithographie und anderen Verfahren sowie
ATELIERBESUCHE
vermittelt die
ZURCHER
KUNSTGESELLSCHAFT
Auskunftstelle:
Sekretariat im Kunsthaus Zürich. Auskunft-
erteilung und Beratung (ohne Bestellzwang)
während der ordentlichen Besuchszeiten
I
| | 17600036598
36
Bibliothek u.Graphische Sammlung
im
ZÜRCHER KUNSTHAUS
10,000 Bände zur Kunst- und Künstlergeschichte,
50,000 Zeichnungen, Kupferstiche u. Lithographien.
Grosser Lese- und Studiensaal
im Erdgeschoss des Kunsthauses. / Für Mitglieder
der Zürcher Kunstgesellschaft und übrige Kunsthaus-
besucher geöffnet Wochentags, ausser Montag,
2—5 Uhr, ausserdem Mittwoch 10—12 Uhr.
zz .
Benz&Gie.
Sanitäre Anlagen
Glarus-Zürich-Wattwil
7
HE |
‘+ Rahmenfabrik
Krannig
& Söhne
Zürich 1, Selnaustr. 48
EM (Nähe Sihlbrücke)
Gegründet 1892
Vergolde-Werkstätten * Einrahmungen
Spezialisten für gute Profile und Patinierungen
Telefon 37.519
MAX ULRICH
20 Niederdorfstrasse 20
Zn. 7
ZURICH
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_- Amerikanische Sicherheits-
ur Schlösser und Türschliesser